Manches muss man einfach wissen. Dass bei Barbara Hipp zum Beispiel nicht immer alles schwarz auf weiß steht. Den Wirtshaus-Klassiker "Wiener Schnitzel" sucht man nämlich vergebens auf ihrer Speisekarte. "Wer aber eines will, der kriegt es auch. Das gehört einfach zu einem bayerischen Gasthaus dazu", sagt sie. Man müsse im Fall des Falles eben fragen. Für Hipp ist das nämlich eine gute Gelegenheit, mit ihr oder dem Service ins Gespräch zu kommen. Gäste können so herausfinden, was es - neben der regulären Karte - für tagesaktuelle Spezialitäten gibt. Oder welchen Sonderwunsch Hipp in der Küche erfüllen könnte. Statt Erwartbares bietet Hipp also lieber das Besondere - auch wenn sie betont, dabei das Klassische und Bewährte dem Exotischen klar vorzuziehen. So finden sich eher Krautpflanzerl denn Tapas auf ihrer Karte, ein Hirschrücken auf Wachholdersoße mit glacierten Maronen eher als ein Tandoori-Huhn. Oder es gibt eine Entenbrust auf Johannisbeer-Pfeffersoße oder einen mit Kräutern gebratenen Saibling statt US-Steak oder Pangasius. Oder Buttermilchnockerl mit Beeren statt Tonkabohnenmousse.
Lenggries:Bewährte Besonderheiten
Barbara Hipp setzt auf klassisch regionale Speisen - und auf die Nachfrage der Gäste.
Von Claudia Koestler, Lenggries
Traditionelle Wirtshäuser:Fest in Frauenhand
Einst schlugen sich marodierende schwedische Truppen an einem Hof bei Schlegldorf mit den Isarwinklern um wertvolle Kühe. Heute ist der Hof ein Gasthaus, in dem Barbara Hipp für kulinarische Qualität bürgt - und die den einstigen "Schweizer Wirt" zur "Wirtin" werden ließ.
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