Tourismus:Wegweisend im Süden

Lenggries treibt einheitliche Beschilderung für Wanderer voran.

Von Petra Schneider, Lenggries

Nach knapp vier Jahren wurde im vergangenen September die ersten Phase des Wanderwegekonzepts abgeschlossen, das auf eine Initiative der Brauneckgemeinde Lenggries zurückgeht. Das Ziel ist eine einheitliche Beschilderung und Optimierung des Wegenetzes im südlichen Landkreis. Mit Ausnahme der Gemeinde Jachenau, die aus Kostengründen nicht mitmacht und bei ihre eigenen Schildern bleibt, beteiligen sich zwölf Kommunen an dem mit Mitteln aus dem EU-Programm Leader geförderten Projekt. In der zweite Phase, die unter Federführung der Stadt Bad Tölz läuft, sollen die Maßnahmen nun umgesetzt und auch die Wegequalität verbessert werden. Der Lenggrieser Gemeinderat hat der Fortführung des Projekts nun einstimmig zugestimmt und die dafür nötigen Mittel bewilligt.

Unbestritten war, dass eine einheitliche Beschilderung, die sich an die gelben Tafeln des Alpenvereins anlehnt und über Zielorte, Gehzeiten und Anbindungen etwa zu Fernwanderwegen informiert, für den Tourismusort Lenggries wichtig ist. Die Touren würden auch in den entsprechenden Outdoor-Portalen und Apps hinterlegt, erklärte die Tourismus-Chefin der Gemeinde, Maria Bader. In der ersten Projektphase wurden laut Bader insgesamt 1137 Kilometer abgegangen und mehr als 2000 Schilderstandorte festgelegt. 591 davon befinden sich auf Lenggrieser Flur. Acht größere Schilder würden an Schlüsselstellen, etwa bei der Brauneckbergbahn oder in Fall angebracht.

Lenggries verfügt mit insgesamt 325 Kilometern über das längste Wanderwegenetz unter den teilnehmenden Gemeinden. Entsprechend hoch sind die Kosten, die zur Hälfte aus EU-Mitteln des Leader-Programms und zur anderen Hälfte von den Kommunen je nach Länge ihrer Wanderwege finanziert werden müssen. Die Gemeinden sind auch für den Erhalt der Schilder zuständig. Mittels eines digitalen Katasters lässt sich einfach lokalisieren, wo Tafeln ersetzt werden müssen.

Für die zweite Phase, für die Bad Tölz die Ausschreibungen und den Förderantrag vornimmt, werden Gesamtkosten in Höhe von 384 000 Euro netto veranschlagt, abzüglich einer 50-prozentigen Förderung. Für Lenggries ergeben sich Kosten von rund 83 700 Euro netto für Material und Montage, ebenfalls vor Abzug des möglichen Zuschusses.

Mit der Umsetzung der neuen, einheitlichen Beschilderung des Wegenetzes werde es indes noch ein bisschen dauern, erklärte der Lenggrieser Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Denn erst müssten Leader-Antrag und Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden. Dass die neuen Schilder bereits im kommenden Frühjahr aufgestellt sind, halte er für wenig wahrscheinlich. "Ich finde es super, dass das endlich weitergeht", sagte Andreas Wohlmuth (FWG). Lange habe Stillstand geherrscht. "Unsere Vermieter warten darauf."

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