Lenggries:Nur die SPD sagt klar Nein

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Nach Werner Weindls Ankündigung einer Landratskandidatur muss die Gemeinde einen Bürgermeister-Nachfolger suchen.

Suse Bucher-Pinell

Werner Weindl möchte sich für die CSU ums Amt des Landrats bewerben. Damit wird in Lenggries der Bürgermeistersessel frei. (Foto: Manfred Neubauer)

Überrascht hat es die wenigsten. Werner Weindls Ambitionen, Landrat zu werden, waren seit Längerem durchgesickert. Dass er sich am Wochenende definitiv entschieden hat, erfuhren die meisten allerdings aus der Zeitung. Wer aus der CSU bei der Bürgermeisterwahl am 16. März 2014 seine Nachfolge antreten könnte, ist allerdings noch offen. Ortsvorsitzender Josef Wasensteiner hat noch keine Namen parat, ist aber sicher, in den nächsten Monaten einen Kandidaten aus Lenggries präsentieren zu können. "Wir sind ein starker Ortsverband und in der Lage, einen geeigneten Kandidaten zu finden", sagte er der SZ. Er selbst wird nicht zur Verfügung stehen. Mit 61 Jahren könnte er nur noch eine Amtszeit absolvieren, das wolle er nicht.

Anders sieht es bei Weindls Stellvertreter Franz Schöttl (CSU) aus. Er ist 51 Jahre alt und seit zehn Jahren als zweiter Mann in Lenggries in die Arbeit im Rathaus eingebunden. Zu einer möglichen Kandidatur äußert er sich jetzt jedoch nicht: "Wir sind noch ganz früh dran und müssen uns erst damit auseinandersetzen", wiegelt er ab. Natürlich werde sein Name genannt im Zusammenhang mit der Nachfolge. "Ich gehe auch davon aus, dass ich gefragt werde", sagt er. Ob er antreten will oder nicht, dazu schweigt er.

Ob der CSU-Bewerber überhaupt einen Gegenkandidaten bekommen wird, auch das ist noch offen. Die SPD winkt gleich ab. "Ich denke nicht, dass wir einen Kandidaten aufstellen", sagt Ortsvorsitzende und Gemeinderätin Luise Gams. Die Lenggrieser SPD diskutiere darüber, wie es überhaupt weitergehe, wer sich bei der Kommunalwahl noch einmal aufstellen lasse. Gams, die bei der Wahl 2008 Amtsinhaber Weindl als Bürgermeisterkandidatin unterlegen war, will nach 18 Jahren möglicherweise ganz aus der Kommunalpolitik aussteigen und nur noch SPD-Ortsvorsitzende bleiben. Auch SPD-Gemeinderat Karl Probst, vor allem bei der Umnutzung der ehemaligen Prinz-Heinrich-Kaserne ein Widersacher Weindls ("Da hatte er keine gute Hand"), will aufhören und steht folglich auch nicht als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung.

Bleibt die Freie Wählergemeinschaft (FWG). Vorsitzender Peter Gascha schwirren zwar Namen im Kopf herum. Wer tatsächlich benannt wird, kann auch er noch nicht sagen. "Wir bemühen uns, einen Kandidaten aufzustellen, aber es wird sehr schwer werden." Der Chef eines Autohauses mit 20 Mitarbeitern wird seinen Hut nicht in den Ring werfen.

Dass Weindl die Chance für einen beruflich-politischen Aufstieg ergreift, stößt allgemein auf Verständnis. Seine Arbeit als Lenggrieser Gemeindechef wird vielfach geschätzt. "Als SPD sage ich, er hat seine Arbeit gut gemacht", sagt Luise Gams. "Er ist ein sehr guter Bürgermeister", bescheinigt ihm auch Stefan Bammer (FWG). Weindl habe vieles abgearbeitet, was sich angestaut gehabt habe.

© SZ vom 16.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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