Mobilität im Landkreis:Gemeinsam gegen das Verkehrschaos

Mobilität im Landkreis: Wie lässt sich der PKW-Verkehr im Rißtal entzerren? Im Oktober soll dazu eine Studie starten.

Wie lässt sich der PKW-Verkehr im Rißtal entzerren? Im Oktober soll dazu eine Studie starten.

(Foto: Manfred Neubauer)

Lenggries beteiligt sich an einer grenzüberschreitenden Studie, um den PKW-Verkehr im Rißtal erträglicher zu machen.

Von Petra Schneider, Lenggries

Seit fast zehn Jahren gibt es das Projekt Interreg Bayern-Österreich, das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Bereichen wie Wirtschaft, Umwelt oder nachhaltigem Tourismus finanziell unterstützt. Im Rahmen der zweiten Förderperiode hat der Naturpark Karwendel nun eine Machbarkeitsstudie beauftragt, um Wege für "Alternative Mobilitätsformen im Rißtal" zu finden.

Denn der PKW-Verkehr in die Eng, aber auch in Richtung Achensee, ist an Spitzentagen kaum erträglich. Bis zu 54 000 PKW zwischen Mai und Oktober werden jedes Jahr im Rißtal gezählt, dazu kommen Motorradfahrer und immer mehr E-Bikes. Weil es in die Eng keinen Radweg gibt, komme es vermehrt zu gefährlichen Situationen, und die Beschwerden in der Lenggrieser Touristeninfo häuften sich, erklärte TI-Chefin Maria Bader im Gemeinderat.

Um die Situation zu verbessern, soll die Studie einige Fragen klären: Wie kann die Bus-Taktung in die Eng verbessert und die Situation für Radfahrer attraktiver gemacht werden? Wie können Spitzentage im Herbst entschärft werden, wenn sich PKW-Kolonnen in Richtung Ahornboden wälzen? Wie gelingt es, Echtzeit-Informationen über die Parksituation besser zu kommunizieren? Im Oktober soll die Studie, die auf zwei Jahre angelegt ist, starten.

Die Studie sei ein sinnvolles Projekt, betont Bürgermeister Klaffenbacher

Projektpartner sind der Naturpark Karwendel, die Gemeinden Vomp und Lenggries sowie der DAV, angegliedert sind außerdem Hinterriß und Eben am Achensee. Eventuelle Mehrkosten der Studie würden auf die Partner umgelegt, sagte Bader, allerdings maximal 25 000 Euro. Für Lenggries würde dies eine Beteiligung von höchstens 6250 Euro bedeuten, die im kommenden Jahr fällig würde. Im Gemeinderat hielt man die grenzübergreifende Zusammenarbeit für eine gute Sache, eine eventuell nötige finanzielle Beteiligung wurde einstimmig gebilligt. Die Studie, die auch Themen wie neue Radwege aufgreife, sei ein sinnvolles Projekt, auch wenn möglicherweise "eine kleine finanzielle Beteiligung unsererseits anfällt", wie Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG) sagte.

Wenn es um Radwege gehe, sollte nach Ansicht von Roman Haehl (Grüne) allerdings auch der Abschnitt zwischen Fall und Sylvensteindamm einbezogen werden. Bereits vor einigen Jahren hatte die Gemeinde diesbezüglich beim Staatlichen Bauamt Weilheim angefragt, allerdings im Juli 2021 eine Absage bekommen: Die für einen Radweg zu schmale Faller-Klamm-Brücke, naturschutzrechtliche Einschränkungen, Topographie und hohe Baukosten wegen nötiger Stützwände waren als Gegenargumente angeführt worden.

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