Sportsponsoring:Heimat im und am Kopf

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Alexandra Danner, hier bei der Tour de Ski in Oberstdorf, trägt das Logo ihres Heimatortes auch in der aktuellen Saison auf der Stirn. (Foto: Eibner/Memmler/imago)

Die Kommune Lenggries sponsert die Langläuferin Alexandra Danner in der zweiten Saison. Auf Mütze und Stirnband präsentiert sie das Gemeindelogo.

Von Benjamin Engel, Lenggries

Während der vielen Trainingsphasen und Wettbewerbsrennen im Winter ist Langläuferin Alexandra Danner meist weit weg von Lenggries und trägt doch ihren Herkunftsort immer nah an sich. Bereits in der zweiten Saison ziert das Logo der Gemeinde Lenggries ihr Stirnband und ihre Mütze. Kopfsponsor nennt sich diese Art der Werbung, deren ideeller Wert wohl höher als der finanzielle einzuschätzen ist. "Ich komme direkt aus Lenggries", beschreibt dies die 23-jährige Danner selbst. "Für mich ist das ein Stück Heimat, das immer mit dabei ist."

Nach einem Sponsor für die Werbeflächen auf Stirnband und Mütze könnten die Sportler selbständig suchen. Manche fänden auch keinen, so Danner. Für sie sei es "cool", die eigene Gemeinde auf dem Kopf zu haben und nach außen vertreten zu dürfen. Wenn sie Leute daraufhin ansprächen und berichteten, dass sie bereits in Lenggries Urlaub gemacht haben, sei sie stolz, wie bekannt ihr Heimatort sei.

"Ich finde es wichtig, dass ein Tourismusort für sich wirbt"

Mit bekannten Spitzensportlern als Kopfsponsor zu werben, ist in Lenggries langjährige Praxis. Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG) nennt etwa die erfolgreiche Alpinski-Generation des Skiklubs (SC) Lenggries um Martina Ertl und Hilde Gerg oder führt die frühere Skirennläuferin Michaela Wenig an. "Ich finde es wichtig, dass ein großer, bekannter Tourismusort wie Lenggries so für sich wirbt", sagt der Rathaus-Chef. Auch wenn sich finanziell nicht wirklich messen lasse, was das Kopfsponsoring für die Gemeinde bringe, sei die Außenwirkung in jedem Fall positiv.

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Wer für das Kopfsponsoring mit dem Lenggrieser Logo infrage kommt, entscheidet laut Klaffenbacher der Hauptausschuss des Gemeinderats. Kriterien seien die Erfolge der Sportler, wie etwa die Zahl der erzielten Weltcuppunkte oder der -starts. Ein fester Entscheidungskatalog existiere dafür aber nicht. Die Langläuferin Danner sei selbst auf die Gemeinde zugekommen, um sich für ein Kopfsponsoring zu bewerben. Die Kommune habe den Vertrag aus der ersten Saison 2021/2022 nun mit ihr um eine weitere verlängert.

Danner startet für den SC Lenggries. Im Langlauf zählt sie zum Förderkader des Deutschen Skiverbands (DSV). 2018 wurde sie Junioren-Weltmeisterin mit der Staffel. Unlängst war die Sprintspezialistin bei der Tour de Ski im Weltcup im Einsatz, derzeit bereitet sie sich in der Leutasch auf ihren nächsten Weltcup-Start im italienischen Livigno vor. Wie so viele Lenggrieser Kinder sei sie bereits mit drei, vier Jahren auf den Alpinski gestanden, erzählt Danner. Mit neun Jahren sei sie dann beim traditionellen Rosenmontagsrennen im Langlauf gestartet. Seitdem habe sie die Sportart nicht mehr losgelassen.

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