Lenggries:58-Jähriger stirbt bei einem Hausbrand

Drei Personen können aus einem brennenden Mehrfamilienhaus gerettet werden, ein Mensch stirbt. Wie das Feuer in Lenggries entstand, wird noch ermittelt.

Von Isabel Meixner

Ein 58-Jähriger ist in der Nacht auf Dienstag bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus im östlichen Teil von Lenggries ums Leben gekommen. Ein Bewohner erlitt eine Rauchgasvergiftung und musste ins Krankenhaus gebracht werden, zwei andere Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Brandes in dem Gebäude befanden, konnten unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Warum das Feuer in dem Haus in der Gebhartgasse ausbrach, ist offen. Die Kriminalpolizei Weilheim kam in der Nacht zum Brandort und nahm dort die Ermittlungen auf. Das Polizeipräsidium Rosenheim schätzt den Schaden auf 50 000 Euro.

Ein 30-jähriger Bewohner aus dem ersten Stock hatte gegen 1.30 Uhr in seiner Wohnung Rauchgeruch wahrgenommen und einen Knall im Erdgeschoss gehört. Er verständigte daraufhin die Rettungsleitstelle. Die alarmierte Feuerwehr aus Lenggries konnte ihn mit Hilfe ihrer Atemschutzausrüstung in Sicherheit bringen. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude bereits stark verraucht, der 30-Jährige zog sich dadurch eine Rauchgasvergiftung zu. Das Polizeipräsidium Rosenheim vermutet, dass der Brand in der Wohnung des 58-Jährigen im Erdgeschoss ausbrach. Hans Willibald, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lenggries, sagte, es habe nur ein Zimmer gebrannt, als die Feuerwehr eintraf. Es war eben jenes Zimmer, in dem Feuerwehrleute später die Leiche des Mannes fanden.

Um in die Wohnung im Erdgeschoss zu gelangen, löschten die Feuerwehrleute zunächst das Feuer durch das Fenster, anschließend öffneten sie die Tür und drangen, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, ins Gebäudeinnere vor. In dem Mehrparteienhaus wohnten zum Zeitpunkt des Brandes vier Personen, eine der vier Wohnungen steht leer. Die Feuerwehren hatten das Feuer bald nach Anrücken unter Kontrolle und gelöscht, wie Hans Willibald sagt: "Das war kein Großbrand." Sie waren mit 60 Menschen und sieben Fahrzeugen im Einsatz.

Probleme bereitete den Einsatzkräften nach den erfolgreichen Löscharbeiten das viele Holz, das in dem alten Haus verbaut worden war. Um mögliche Glutnester ausfindig zu machen und löschen zu können, musste die Feuerwehr deshalb die Verschalung an Decken und Wänden öffnen, sagte Willibald.

Der Brand sei wahrscheinlich in der Wohnung des Toten im Erdgeschoss ausgebrochen, sagte Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Rosenheim. Genaueres soll ein Gutachten klären, das allerdings erst in einigen Tagen oder Wochen vorliegen wird. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung oder darauf, dass der 58-Jährige bereits vor Ausbruch des Feuers tot war, gibt es dem Polizeipräsidium Rosenheim zufolge nicht. Auch ist ungeklärt, was den Knall, den der Hausbewohner hörte, ausgelöst haben könnte. Darüber zu mutmaßen, sei "reine Spekulation", sagte Pressesprecher Sonntag. Um die Todesursache des 58-Jährigen zu klären, wird dessen Leiche obduziert.

Ob die einzelnen Wohnungen über Rauchmelder verfügten, konnte Kommandant Willibald nicht sagen. Für ihn ist der Brand jedoch wieder ein mahnendes Beispiel dafür, dass jeder Haushalt sich einen Rauchmelder zulegen sollte: "Sie können Leben retten."

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