Leben und Arbeiten in Bad Heilbrunn:Millionenschwere Erweiterung

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Die Fachklinik in Bad Heilbrunn, die derzeit im Schnitt 290 Patienten betreut, soll 80 zusätzliche Betten durch einen Anbau erhalten. Der Gemeinderat begrüßt das Vorhaben, die Eröffnung ist für Winter 2021 anvisiert

Von Petra Schneider, Bad Heilbrunn

Seit Jahren gibt es Überlegungen, die Fachklinik in Bad Heilbrunn zu erweitern. Die im Jahr 1988 eröffnete Klinik ist spezialisiert auf Akutmedizin und Rehabilitation in den Bereichen Orthopädie und Neurologie, sowie innere Medizin und Kardiologie. Sie unterhält zudem ein Zentrum für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen sowie eine Abteilung für Transplantationsnachsorge und Nephrologie. Mit rund 400 Mitarbeitern gehört die Fachklinik zu den größten Arbeitgebern in der Region. Die Überlegungen für einen Anbau haben sich nun konkretisiert. Durch die Erweiterung sollen keine neuen Abteilungen geschaffen, sondern die Raumsituation insgesamt verbessert werden. "Die Änderung kommt allen Patienten zugute", sagte der kaufmännische Leiter der Klinik, Alexander Heim am Dienstag. Der Gemeinderat unterstützt die Planungen; ein entsprechender Vorbescheidsantrag wurde einstimmig gebilligt.

Die Fachklinik wurde 1988 eröffnet und ist unter anderem spezialisiert auf Rehabilitation. Die Erweiterung soll die Raumsituation verbessern. (Foto: Manfred Neubauer)

Geplant ist demnach ein Anbau im Westen an das Bestandsgebäude am Wörnerweg. Platz für 80 zusätzliche Betten soll so geschaffen werden. Immer wieder wird in der Gemeinde über fehlende Parkplätze im Bereich der Klinik geklagt. Laut Stellplatzsatzung müssten im Zuge des Ausbaus 36 zusätzliche bereitgestellt werden. Seitens der Klinikleitung will man aber offenbar eine große Lösung, weil "Parkplätze ein Dauerthema sind", wie der stellvertretende kaufmännische Direktor Maximilian Roth erklärt.

Der Antrag sieht ein zweigeschossiges Parkdeck mit 120 Stellplätzen vor. Es soll durch die bestehende Tiefgarage erreichbar sein. Dadurch verkürzten sich die Wege, die Anbindung an den Klinikkomplex sei besser und Fahrten rund um das Klinikgebäude würden vermieden, sagt Roth.

Für die eingereichte Voranfrage war eine Befreiung vom Bebauungsplan in drei Punkten nötig: So soll etwa statt eines Satteldachs ein begrüntes Flachdach auf dem Anbau entstehen, der an die Höhe des Bestandsgebäudes angepasst werden soll. Auch eine Überschreitung der Baugrenzen sei nicht zu vermeiden; wie Direktor Heim am Dienstag erklärte, seien die betroffenen Nachbarn persönlich informiert worden. "Sie waren natürlich nicht begeistert". Der Gemeinderat billigte den Antrag mit den nötigen Abweichungen gleichwohl ohne Gegenstimme. "Wir können in Bad Heilbrunn stolz sein auf so einen Arbeitgeber", sagte Bürgermeister Thomas Gründl (CSU). Auch der Bauausschuss hatte bereits grünes Licht gegeben. Wenn der Vorantrag vom Landratsamt genehmigt wird, könne man in die konkreten Planungen einsteigen. Zum Baubeginn äußert sich Roth vorsichtig: "Vielleicht noch heuer im Herbst." Wenn alles gut geht, könnte der Anbau im Winter 2021 eröffnen.

Die Fachklinik Bad Heilbrunn ist eine von acht Einrichtungen der "m&i Klinikgruppe Enzensberg" mit Hauptsitz in Hopfen am See im Landkreis Ostallgäu. Derzeit werden durchschnittlich 290 Patienten betreut, ein Drittel wird akut behandelt, zwei Drittel sind Reha-Patienten. Nach dem Ausbau könnten 360 Menschen versorgt werden. Etwa 40 neue Mitarbeiter - Pflegekräfte, Therapeuten, Ärzte - würden eingestellt, schätzt Roth. Die Klinikgruppe Enzensberg will rund zehn Millionen Euro in Bad Heilbrunn investieren.

© SZ vom 17.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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