Leben in Penzberg:Offenes Ganztagsangebot

Bürgermeister Prandl Grund-und Mittelschule

An der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule in Penzberg soll es bald eine offene Ganztagsbetreuung geben.

(Foto: Manfred Neubauer)

Mittelschule startet im Herbst neue Betreuung

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

An der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule in Penzberg soll es vom Schuljahr 2021/2022 eine offene Ganztagsbetreuung von der siebten Klasse an geben. Das hat der Finanz- und Sozialausschuss vor Kurzem beschlossen. Es sei durchaus denkbar, zu einem späteren Zeitpunkt Ganztagsklassen anzubieten, erklärte die Verwaltung. Die gibt es momentan nur in der fünften und sechsten Jahrgangsstufe.

Es gibt zwei Formen der Ganztagsbetreuung: Schulen mit Angeboten der ganztägigen Förderung und Betreuung im Anschluss an den Vormittagsunterricht werden als "Offene Ganztagsschulen" bezeichnet. Die Teilnahme ist freiwillig. Schulen, an denen vormittags und nachmittags verteilt Pflichtunterricht ergänzt durch zusätzliche Unterrichtsangebote und Fördermaßnahmen stattfindet, werden als "Gebundene Ganztagsschulen" bezeichnet.

Ganztagsangebote würden "zu mehr Chancengerechtigkeit und individueller Förderung" der Schüler beitragen, sagte Franziska Annaberger vom städtischen Familienbüro. Zudem ermögliche diese Form der Betreuung eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern und Erziehungsberechtigte. Die Penzberger Mittelschule hat seit dem Schuljahr 2007/2008 gebundene Ganztagsklassen. Momentan gibt es sie jedoch nur in der fünften und sechsten Jahrgangsstufe. Bei älteren Schülern bestehe für gebundene Ganztagsklassen mit einer Mindestbuchungszeit von vier Tagen pro Woche kein Bedarf, sagte Annaberger. Als Alternative soll es künftig von der siebten Klasse an eine offene Ganztagsschule geben. Neben dem Unterricht und dem gemeinsamen Mittagessen könnten die Jungen und Mädchen nachmittags Angebote wahrnehmen, die von der Schulleitung organisiert würden, betonte Annaberger. Das Angebot müsse für mindestens zwei Tage in der Woche gewählt werden. Ein wichtiger Vorteil sei, dass sich die Schüler ab der siebten Klasse nicht mehr für den M-Zweig oder die Ganztagsschule entscheiden müssten.

Mittelschulleiter Michael Zwick berichtete, dass es 18 Jugendliche gebe, die Interesse an der Ganztagsbetreuung angemeldet hätten. Weitere Anmeldungen seien möglich. Gestartet wird mit einer Klasse. Kooperationspartner für die gebundenen Ganztagsklassen an der Mittelschule ist der Awo-Bezirksverband Oberbayern. Laut Annaberger hat er jedoch mitgeteilt, dass er keine weitere Trägerschaft bei der Ganztagsbetreuung übernehmen möchte. Die Stadt versucht daher ihr Glück bei der Kinderhilfe Oberland und beim Awo-Kreisverband. "Ich bin optimistisch, dass wir das gut geregelt bekommen", sagte Rathaus-Geschäftsführer Roman Reis. Das offene Angebot sei eine gute Alternative, da sich die älteren Schüler nicht gerne verbindlich festlegen möchten.

Das Budget für eine genehmigte Gruppe beträgt etwa 33 000 Euro. Mit diesem Betrag wird der zusätzliche Personalaufwand für die ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote abgedeckt. Den Großteil der Kosten übernimmt der Freistaat Bayern. Die Stadt Penzberg schießt 6150 Euro zu. Die zusätzlichen Mittel sollen erstmals im Haushaltsjahr 2022 eingeplant werden.

Gerade in der Corona-Krise sei das Ganztagsangebot eine wichtige Unterstützung für die Familien, sagte Ute Frohwein Sendl (Penzberg Miteinander). Trotzdem finde sie es schade, dass es kein gebundenes Ganztagsangebot von der siebten Klasse an mehr gebe. Katharina von Platen (Grüne) fragte daher nach, ob zu einem späteren Zeitpunkt eine gebundene Ganztagsklasse ab der siebten Jahrgangsstufe angeboten werden könnte oder ob die Entscheidung für das offene Ganztagsangebot dies verhindere. Reis antwortete, das Angebot könne später umgewandelt werden. "Aber die Nachfrage muss da sein."

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