Landtagswahl:Ganz normale Leute

Freie Wähler

Florian Streibl, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Freien Wähler rücken den Bürger in den Mittelpunkt

Von Paul Schäufele, Lenggries

Wer nicht auf spontane Inspiration in der Wahlkabine hofft, hat in diesen Wochen Gelegenheit, sich informieren, mobilisieren und provozieren zu lassen, so beispielsweise bei der Wahlkampfveranstaltung der Freien Wähler bei den Festwochen in Lenggries.

Auf der Bühne des Festzelts sprachen Vertreter der Partei auf Kreis- und Landesebene. Den Auftakt machte Anton Speer, Landrat aus dem Nachbarkreis Garmisch-Partenkirchen mit einem Potpourri an Themen: Unterstützung der Almwirtschaft, Schutz des Trinkwassers, schnellere Abschiebungen für Asylbewerber ohne Bleiberecht - für Flüchtlinge, die sich als Auszubildende integrieren, gab es gleichwohl Lob. Am Ende stand das programmatische Fundament: "Mit den Kommunen kann man Probleme lösen!" Die Freien Wähler, das wurde in allen Reden dargestellt, fordern Basis-Politik, eine Politik, die von unten nach oben läuft, vom Bürger über die Kommune und darüber hinaus: "Bayern bewegt Deutschland, Deutschland bewegt Europa", so setzt der Landtagsabgeordnete Florian Streibl fort.

Bayern sei der Motor Europas; damit gehe eine besondere Verantwortung einher - "Liberalitas Bavarica" als Verpflichtung. Nur wer die Gesellschaft offen halte, gegen Abschottung und Demokratiefeindlichkeit einstehe, könne die Rahmenbedingungen für den Wohlstand Bayerns erhalten. Seine Partei stehe für Meinungspluralismus. Dass dieser auf politischer Ebene verhindert werde durch die Alleinherrschaft der CSU, moniert Susann Enders. Die Landtagskandidatin aus dem Stimmkreis Weilheim-Schongau möchte das ändern. Als OP-Schwester drückt sich Bürgernähe für sie im Pflegesektor aus. Auch Konrad Specker, Bezirksrat für den Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen sieht kritisch, wie die CSU in den vergangenen Wochen Politik machte: monothematisch. Es gebe viele Bereiche, die die Bürger momentan mehr interessierten als die Migrationskrise. Er möchte die Wohnungsnot und den Fachkräftemangel in den Fokus rücken.

Ein Fazit bot als Schlussredner der Landesvorsitzende Hubert Aiwanger. Sein Wahlziel ist eine "bürgerliche Koalition", die nicht ideologisch starr, sondern pragmatisch und bürgerorientiert regiert. Und in Bürgernähe begab sich Aiwanger dann auch und suchte das Gespräch mit den Festzeltbesuchern.

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