Landkreis:Langsames, schnelles Netz

Andere Städte und Gemeinden in der Region müssen sich mit viel geringeren Internet-Datenraten begnügen.

Mit den in Icking geplanten Internet-Geschwindigkeiten von zunächst 200 Megabit pro Sekunde stellt die Gemeinde alle Orte in der Region in den Schatten - anderswo soll es in den kommenden Jahre vorerst mindestens 30 Mbit/s geben. Eine Übersicht:

Nachdem das Gewerbegebiet Farchet und der Ortsteil Ellbach inzwischen schnelles Internet haben, geht Bad Tölz den nächsten Schritt: Im Stadtgebiet will die Telekom die meisten Haushalte bis 2018 mit mindestens 30 Mbit/s versorgen, wie Citymanager Falko Wiesenhütter mitteilt. Auch die Bewohner kleiner Weiler und Gehöfte im Norden sollen vom Breitbandausbau profitieren - etwa Kirchbichl, Schnaitt, Rain, Abrain, Ratzenwinkel, Walgerfranz, Rosswies, Moralthof, Sonnenhof/Fürholzen oder Oberhof. Der Stadtrat hat dafür soeben 120 000 Euro bewilligt, weitere 450 000 Euro sollen aus dem Bayerischen Breitband-Förderprogramm kommen.

Die Stadt Geretsried nimmt seit 2014 an dem Programm teil. Eine Bestandsaufnahme hat ergeben, dass die Stadt weitestgehend gut erschlossen ist. Letzte unterversorgte Bereiche sollen nun mit einem Förderprogramm der Stadt nachgerüstet werden - das sind Gebiete, in denen ein Anbieter nicht mindestens eine Geschwindigkeit von 30 Mbit/s im Download anbieten kann oder in den nächsten drei Jahren durch eigenwirtschaftlichen Ausbau anbieten wird. Unabhängig vom Förderprogramm haben die Stadtwerke Geretsried ein Glasfaser-Erschließungskonzept erstellt. Ziel ist es, bei Baumaßnahmen Leerrohre für eine spätere Glasfaser-Erschließung mit zu verlegen.

Die Gemeinde Schäftlarn hat nach einer Markterkundung den Anschluss schlecht versorgter Gebiete ausgeschrieben. 70 Prozent der Schäftlarner sind Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) zufolge ohnehin gut versorgt. Alle Haushalte sollen bis Ende 2017 über eine Anschluss-Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s verfügen. Im Ortsteil Zell kann sogar die Glasfaser-Leitung zwischen Starnberg und Icking angezapft werden - nur hier sind dann ebenfalls deutlich mehr als 100 Mbit/s möglich.

In Wolfratshausen will die Deutsche Telekom bis Ende 2018 ihr Glasfasernetz im Stadtgebiet ausbauen, was in fast allen Siedlungen zu Surf-Geschwindigkeiten von 50 Mbit/s führen soll. Laut Stadtratsbeschluss sollen auch das Gewerbegebiet im Hans-Urmiller-Ring und schlecht angebundene Gebiete westlich der Beuerberger Straße auf den anvisierten Stand gebracht werden. Die Stadt gibt 180 000 Euro aus, 380 000 Euro kommen aus dem Förderprogramm des Freistaats. Ein Glasfasernetz ohne Hausanschlüsse aus Kupfer wie inIcking soll es vorerst nicht geben. Laut Breitband-Berater Michael Müller würde das 4000 Euro pro Haus kosten. Bei Arbeiten an Kanälen und Stromleitungen sollen Leerrohre verlegt werden, um das Netz schrittweise erweitern zu können.

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