Landkreis:Geburtshilfe soll gestärkt werden

Landrat Josef Niedermaier

"Ich mache es noch einmal", sagt Landrat Josef Niedermaier zu dem Versuch, die Geburtshilfe zu stärken.

(Foto: Manfred Neubauer)

Antrag der Grünen sieht in Tölz eine Hebammenambulanz vor

Noch einmal wird der Landkreis versuchen, die Geburtshilfe im Südlandkreis zu stärken. Auf Antrag der Grünen sollen Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) und die Kreisverwaltung ein Konzept für eine Hebammenambulanz oder Hebammenbereitschaft mit geburtshilflicher Notfallversorgung in Bad Tölz erarbeiten. Wunsch der Antragsteller ist es, dass Hebammen, Gynäkologen, Vertreter der beiden Kliniken sowie der Kreistagsfraktionen eingebunden werden. Der Kreisausschuss stimmte mehrheitlich dem Antrag zu. Allerdings nicht ohne den Hinweis, dass damit das Thema vom Tisch sein müsse. "Ich mache es noch einmal", sagte Niedermaier. Wenn es ein funktionierendes Konzept geben würde, wäre dieses mittlerweile aufgetaucht.

Viel ist seit der Schließung der Geburtshilfestation an der Tölzer Asklepios-Stadtklinik diskutiert worden. Der Kreistag beschloss, die Geburtshilfe an der Kreisklinik in Kooperation mit dem Klinikum Starnberg auszubauen. Die Station werde "sehr gut angenommen", sagte Martin Bachhuber (CSU). Alle Bemühungen, im Südlandkreis neue Strukturen aufzubauen, seien gescheitert. Er erinnerte an die Gründung eines Geburtshauses in Bad Tölz. Diesem hätte der Landkreis eine Anschubfinanzierung gewährt. Aber das Projekt sei im Sande verlaufen. Seine Fraktion werde den Antrag der Grünen mittragen. Wie immer das Ergebnis aussehe, danach müsse ein Schlussstrich gezogen werden. Bachhuber erinnerte auch daran, dass der Kreistag beschlossen hat, eine Geburtshilfestation in Bad Tölz wieder aufzubauen.

Barbara Schwendner (Grüne) erläuterte eingangs den Antrag. Die Sorgen der Frauen im Südlandkreis und deren Unzufriedenheit gebe es nach wie vor. Es müsse eine Lösung für Bad Tölz her. Dazu gehört nach Sicht der Grünen-Fraktion eine Sicherstellung der Wochenbettbetreuung, eine verbindliche Anlaufstelle für Schwangere und eine kalkulierbare Lösung für Notfälle bei der Geburt. Damit Hebammen gerne im Landkreis arbeiten würden, müssten weitere Anreize geschaffen werden, so Schwendner. Ziel müsse sein, die Hebammenförderung des Freistaats mit Mitteln des Landkreises zu ergänzen und die Förderung insgesamt für die Hebammenambulanz zu verwenden. Darüber soll laut Antrag der Kreistag nach Vorliegen des Konzepts gesondert abstimmen. Der Kreisausschuss sprach sich für dieses Vorgehen aus. Andreas Wiedemann (Freie Wähler) stimmte dagegen.

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