Landgericht:Fünf Jahre Haft für Betrüger

Verurteilter hatte einem Wirt aus Penzberg 80 000 Euro abgeknöpft

Ein Koch, der während eines Hafturlaubs einen Lokalinhaber aus Penzberg um knapp 80 000 Euro betrogen hat, ist vor dem Landgericht München II wegen Betrugs verurteilt worden. Außerdem hat der 53-Jährige eine Reihe weiterer Personen hinters Licht geführt und sie um ihr Geld gebracht. Es entstand ein Schaden von mehr als 145 000 Euro. Wegen insgesamt 15 Fällen des Betrugs verhängten die Richter der 4. Strafkammer fünf Jahre und drei Monate Haft gegen den Koch. Dem Lokalinhaber aus Penzberg hatte der 53-Jährige von "verschiedenen Projekten" berichtet, in die er investiere. Etwa in den Erwerb von Elektronik-Restposten, den An- und Verkauf von Smartphones sowie der Verschiffung von Oldtimern. Der Gastronom war offenbar beeindruckt und gewährte gleich mehrere Darlehen. Der Koch versprach im Gegenzug, diese sobald als möglich zurückzuzahlen und den Lokalinhaber am Gewinn zu beteiligen. Auf diese Weise erhielt der 53-Jährige in der Zeit zwischen November 2017 und Mai 2018 insgesamt 78 200 Euro. Von dem Geld sollte der Wirt allerdings keinen Cent mehr wieder sehen.

Auch eine Lokalinhaberin aus Murnau fiel auf die Märchen des Angeklagten herein. Ihr hatte er - ebenfalls während eines Hafturlaubs - erzählt, er brauche 7000 Euro für Spekulationen im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Oldtimern. Die Lokalinhaberin bekam Monate später gerade einmal knapp 600 Euro von ihrem Darlehen zurück. Nach seiner Entlassung aus der Haft Anfang Dezember 2017 brachte der Koch zudem einen alten Bekannten dazu, ihm Geld zu leihen. Laut Anklage handelte es sich um einen Betrag zwischen 47 000 und 57 000 Euro. Mit dem Geld, so hatte der Koch behauptet, wolle er unter anderem Hochseecontainer bezahlen, die für die Verschiffung von Oldtimern aus einer Sammlung in Schweden benötigt werden. Die Geschichte war, wie auch in all den anderen Fällen, frei erfunden. Bis zu seiner erneuten Festnahme Anfang November vergangenen Jahres betrog der Koch darüber hinaus weitere Opfer mit vermeintlich günstigen Elektrogeräten. Den Ermittlungen zufolge gaukelte er ihnen vor, er arbeite bei einer Messebaufirma. Aus diesem Grund könne er die Geräte zu einem deutlich günstigeren Kaufpreis verkaufen. Die Opfer sollten entweder den vollen Kaufpreis vorab zahlen oder eine Anzahlung machen. Auf diese Weise ergaunerte der Koch noch einmal rund 11 500 Euro.

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