Kunstausstellung:Vom Reiz der Kontraste

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Werke von Theodora Hadiak und Luis Höger im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern

Von Claudia Koestler, Benediktbeuern

Menschen und Tiere als individuelle Persönlichkeiten, also "Zeitgenossen - tierisch, menschlich": So lautet der Titel der Kunstausstellung im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern, die von Donnerstag, 3. August, bis Donnerstag, 31. August, zu sehen ist. Theodora Hadiak und Luis Höger haben zu diesem Thema Bilder aus ihrem Opusausgewählt.

Die unterschiedlichen Zugänge und Ausdrucksformen der beiden Künstler versprechen den Besuchern Spannung und Vielfalt. Theodora Hadiak ist Malerin mit eigener Ateliergalerie in Schongau, stellt seit Jahrzehnten auch im Ausland, besonders häufig in Frankreich, aus und steuert zur Ausstellung im Kreuzgang expressive, farbenfrohe und auch zum Schmunzeln anregende Bilder in Öl, Acryl und Pastell sowie Zeichnungen bei. Begonnen hat Hadiak ihre Karriere als figürliche Malerin, entwickelte ihren Stil aber immer mehr hin zur Abstraktion. "Das Wichtige", sagt sie, "ist nicht das Tier, die realistische Wiedergabe des Objekts, es ist die innere Spannung eines Wesens, der Ausdruck des Gefühls". Ihre lebhaften grafischen Darstellungen und die rasche Strichführung verraten Spontaneität und Kraft. Ihre Bildszenen sind nie starr, sondern getrieben von einer Energie. Mit einer Palette voll heftiger Kontraste, welche in den Augen der Veranstalter "die Waghalsigkeiten Kandinskys Blauen Reiters wachrufen", spielt Hadiak mit den Beziehungen zwischen den Farbflächen, indem sie oft Komplementärfarben gegenübersetzt, oft in breiten Flächen angelegt.

Luis Höger aus Garmisch-Partenkirchen, der sein Metier an der Akademie für bildende Künste in München gelernt hat und seit den 1970er-Jahren als Bildhauer tätig ist, zeigt (Holz-)Skulpturen und Figuren, überwiegend von Frauen in Alltagssituationen. Höger gelinge es, selbst in banal erscheinenden Gesten und Haltungen von Personen Tiefgründiges und Wesentliches zum Ausdruck zu bringen. Durch flüchtige Skizzierungen mit Pastellkreide hole er die Figuren ins Jetzt. "Denn wenn etwas zu clean und zu sauber ist, dann wird es gefährlich", hatte Luis Höger Sandra Pfeifer verraten. Leicht könnten die Skulpturen pathetisch wirken, so aber berührten sie. Auf diesem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Kunst zu balancieren, das sei jedes Mal aufs Neue die Herausforderung, erklärte Höger.

Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Mehr unter www.hadiak.de und www.bildhauer-hoeger.de

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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