Süddeutsche Zeitung

Kulturtipp:Kunst und Handwerk

Gedreht, gefräst, geschnitten: In der Ausstellung der Holzarbeiten von Ernst Gamperl im Bernrieder Buchheim-Museum ist sich der Betrachter nicht sicher, ob es sich bei den Objekten um Handwerk oder Kunst handelt. Mit Sicherheit sind sie große Handwerkskunst. Der 1965 in München geborene Ernst Gamperl war ursprünglich Schreiner. Nach einer Lehre entdeckte er Anfang der Neunzigerjahre seine wahre Berufung in einem Seitenzweig der Holzbearbeitung. Er begann zu drechseln. Das Grundprinzip scheint einfach: Ein in einer Rotationsmaschine eingespanntes Stück Holz wird mit einem fest verkanteten oder gelagerten Stemmeisen in Rundungen und Wölbungen gebracht. Die klassische Ausprägung davon findet sich bis heute in Form rustikaler Bauernmöbel auf Flohmärkten aller Art.

Gamperl - schon 1993 mit dem renommierten Danner-Preis für Kunsthandwerk ausgezeichnet - hat diese althergebrachte Handwerkstechnik jedoch zu extremen Grenzen ausgeweitet. Er drechselt mittlerweile aus sorgsam abgelagerten Klötzen mannshohe Gefäße mit hauchdünnen Wandstärken. Zu sehen bis 13. September, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 27.08.2015
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