Mit dem originalgetreu rekonstruierten Dienstzimmer im Herderbad hat der "Bulle von Tölz" jetzt gleich zwei Büros in der Kurstadt. Das andere befindet sich in dem Museum zur TV-Serie im "Matthäus" am Kapellengasteig, das Ausstellungsmacher Peter Syr und Geschäftsinhaber Peter Seidl vor anderthalb Jahren eröffnet haben. Dort können sich die Besucher unter anderem an einem Schreibtisch vor der Pappmaschee-Figur des Kommissars Benno Berghammer beim Verhör ablichten lassen. Seidl sieht in dem neuen Original-Büro keine Konkurrenz. Im Gegenteil: "Es ist gut, den Bullen von Tölz dort zu etablieren, wo er hingehört", sagt der Inhaber eines Schmuckgeschäfts und Museumsbetreiber. "Das ist ein Baustein vom Ganzen."
Die Fans können sich in Tölz mit Stadtführern auf die Spuren des TV-Kommissars begeben, Start ist am Bulle-von-Tölz-Brunnen am Max-Hoefler-Platz. Wer sich gut vier Stunden Zeit nimmt, kann auf einer Bustour die Drehorte im gesamten Landkreis besichtigen und dabei künftig auch das neue Büro, das Nessy Karolinger im Herderbad rekonstruiert hat. "Das ist ein Punkt, der alles noch intensiviert", sagt Seidl. Ein langsam abflauendes Interesse an der Kultserie vermag er im Museum im ersten Stock über seinem Geschäft nicht zu erkennen. Zwar führt er keine Besucherstatistik, aber "es kommen genug Leute, wir sind sehr zufrieden". Immerhin hätten im Schnitt gut 5,5 Millionen Zuschauer die Krimireihe gesehen, vor allem in Österreich komme der "Bulle" ungebrochen gut an.
Auch Nessy Karolinger rechnet damit, dass der Hype noch eine ganze Weile anhalten wird. Allerdings nicht für alle Ewigkeit: "Wenn wir mit dem neuen Büro nochmals fünf Jahre verstreichen lassen, ist der Bulle-Kult vielleicht vorbei", räumt die Initiatorin ein.