Künstlerwettbewerb:Ein Denkmal für die Flößerstadt

Aus 15 Entwürfen wählt die Jury in Wolfratshausen das Modell von Jürgen Batscheider aus Memmingen aus. Sein Werk soll am Kreisverkehr der Pfaffenrieder Straße nahe der Ortseinfahrt aufgestellt werden.

Von Barbara Briessmann, Wolfratshausen

Der Entwurf fürs Flößerdenkmal steht. Die Jury hat sich eindeutig für das Modell von Jürgen Batscheider aus Memmingen entschieden. Es zeigt Flößer, unter deren Füßen drei dicke Baumstämme herausragen. Aus 15 Mini-Skulpturen sollten drei ausgewählt werden, die am besten die Flößerei im Stadtbild von Wolfratshausen sichtbar machen. "Bei Kunst ist es schwierig zu werten", sagte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW)

bei der Vorstellung der Siegermodelle am Donnerstag. Die Vorgaben für den Künstlerwettbewerb, den wegen seiner Kontakte der Verein Lebendige Altstadt (LAW) ausschrieb, waren klar: Ein Flößerdenkmal für die Ortseinfahrt am Kreisel bei McDonald's soll Wolfratshausen als internationale Flößerstadt symbolisieren. Drei bis fünf Meter hoch soll das Kunstwerk werden, maximal zwei Meter breit und aus witterungsbeständigem Material wie Stahl oder Stein sein. Dazu darf es nicht mehr als 25 000 Euro kosten und muss im März 2017 fertig sein, weil im Mai der "Deutsche Flößertag" in Wolfratshausen stattfindet.

"Die Resonanz unter den Künstlern hat meine Erwartungen übertroffen", sagt LAW-Vorsitzender Hans-Werner Kuhlmann. Er habe mit der Teilnahme von acht oder neun Künstlern gerechnet, jetzt stehen 15 Modelle im Amtszimmer von Klaus Heilinglechner. Dort tagte am Mittwoch die Jury. Sie setzte sich aus je einem Teilnehmer der Fraktionen im Rathaus, dem Bürgermeister, dem Kulturreferenten des Stadtrats, Alfred Fraas, Tourismus-Managerin Gisela Gleißl, einem Vertreter der LAW und Flößereimeister Josef Seitner zusammen. "Den haben wir kurzfristig dazu gebeten, weil er die meiste Ahnung von der Materie hat", so Heilinglechner. Jeder von ihnen konnte maximal 15 Punkte pro Modell vergeben. Das Siegerdenkmal von Jürgen Batscheider bekam 78 Punkte und damit 500 Euro, der zweite Platz ging mit 55 Punkten und 300 Euro an Tom Carstens, Dritter mit 49 Punkten und 100 Euro wurde Otto Wesendonck.

Bis zum März soll das Denkmal stehen, vorher muss die Polizei noch einschätzen, ob es die Verkehrssicherheit beinträchtigen könnte. Heilinglechner ist zuversichtlich: "Ich bin überzeugt, dass es ein tolles Erscheinungsbild für Wolfratshausen wird." Die Modelle der anderen Künstler möchte er den Bürgern am liebsten als Ausstellung "in den Leerstandsfenstern" präsentieren. Arnold Sedlmayr von der LAW hofft, die Künstler dazu überreden zu können. Ein Floß als Aushängeschild bekommen die Wolfratshauser und Gäste schon von diesem Freitag an zu sehen: Die Stadt hat Josef Seitner ein Floß abgekauft, das an der Autobahnabfahrt montiert wird.

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