Kritik in Münsing:Gastgeber fühlen sich alleingelassen

Corona: Tourismusvertreter beklagen sich über unklare Regeln

In der Pandemie fühlen sich Münsings Gastgeber behördlicherseits zu wenig wertgeschätzt. "Ab Freitag werden wir vermutlich Vollbelegung in Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen haben", hatte die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Tourismus Münsing und Gemeinderätin der Freien Wähler Susanne Huber in der Ratssitzung berichtet. Das sei eine große Freude. "Andererseits werden wir komplett alleingelassen." Die Familie der Fischwirtschaftsmeisterin Huber vermietet in Sankt Heinrich selbst Ferienwohnungen und betreibt einen Campingplatz. Wie und welche Regeln etwa beim Testen anzuwenden sind, sei unklar, beklagte Huber am vergangenen Dienstag im Gemeinderat. Das werfe sie der Staatsregierung vor, auch wenn sie deren schwierige Situation natürlich verstehe.

Offen blieb für Huber, Stand Dienstag, etwa, ob sie auch die Dauercamper auf ihrem Platz alle paar Tage testen lassen müsse wie die Urlauber. Ebenso beklagte Huber die ablehnende Haltung der Gemeinde, sich am Aufbau eines Testzentrums zu beteiligen. Gegen die Kritik verwahrte sich Bürgermeister Michael Grasl (FW). "Ich bitte um Verständnis, dass wir nicht von heute auf morgen Strukturen aufbauen können", entgegnete er. Die Münsinger Rathausverwaltung habe zu wenig Personal. Die Pandemie habe die Mitarbeiter an die Belastungsgrenze gebracht. Man müsse auf ehrenamtliche Strukturen zum Testen zurückgreifen. Grasl schlug vor, miteinander ins Gespräch zu kommen, stellte aber klar: "Wir schließen uns an, dass sich die Belastungen für die Gastgeber in Grenzen halten."

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