Kreispolitik:Neue "Euregio" mit Schwaz in Tirol

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Landkreis will mit österreichischen Nachbarn enger kooperieren

Von Klaus Schieder

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen will mit dem Nachbarkreis Miesbach und dem Bezirk Schwaz in Tirol stärker zusammenarbeiten und mit ihnen eine sogenannte "Euregio" bilden. Dafür gab der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung im Schulzentrum Geretsried einstimmig grünes Licht. Landrat Josef Niedermaier (FW) warb nachdrücklich für diese Form der grenzüberschreitenden Kooperation. Die habe in den vergangenen Jahren "viel neuen Schwung" bekommen, betonte er.

Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Schwaz sind ohnehin spät dran. Euregios sind längst gang und gäbe: Das Oberallgäu hat sich so mit dem Tiroler Oberland verbunden, Garmisch-Partenkirchen mit Seefeld, das Inntal mit Kufstein und Kitzbühel. Nachdem Schwaz ein Regionalmanagement aus der Taufe gehoben habe, könne man sich hier "nun auch auf Augenhöhe" begegnen, sagte Niedermaier. Bis zum vergangenen Jahr gab es lediglich eine lose Zusammenarbeit über das Tegernsee-Isar-Achensee-Forum, ehe über eine Euregio diskutiert wurde. Sie sei ein Bekenntnis zu grenzüberschreitender Kooperation, sie bringe Akteure zu wichtigen Themen wie Landwirtschaft, Verkehr, Tourismus oder Wasserrechten zueinander, außerdem würden Eigenanteile von 15 000 Euro pro Jahr und Region übernommen, listete Niedermaier auf. Gefördert wird das Projekt von der EU über das Programm Interreg Österreich-Bayern.

Filiz Cetin (SPD) wollte wissen, welches Projekt momentan im Fokus stehe, wer über solche Projekte befinde, wofür die 15 000 Euro gedacht seien. Mit diesem Betrag würden die laufenden Kosten der Euregio-Geschäftsstelle bezahlt, erklärte der Landrat. Die Euregio unterstütze Projektträger wie etwa Tourismus-Verbände, sei aber nicht selbst einer, erläuterte Andreas Ross, Wirtschaftsförderer des Landkreises. Die Fördersummen ergäben sich aus den jeweiligen Förderprogrammen. Über kleinere und mittlere Vorhaben könne man auf der Euregio-Ebene entscheiden, Großprojekte oblägen einem gemeinsamen Sekretariat des Freistaats Bayern und des österreichischen Bundeslandes Tirol. Grundsätzlich förderfähig seien unter anderem auch Projekte aus dem Bereich Natur und Umwelt, sagte Ross. Darunter könnte zum Beispiel ein Naturpark fallen.

© SZ vom 11.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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