Konflikt um Widmung:Seeuferstraße sucht Träger

Konflikt um Widmung: Noch ist die Seestraße eine Kreisstraße. Gegen die Abstufung zur Gemeindestraße votierten Münsinger Räte.

Noch ist die Seestraße eine Kreisstraße. Gegen die Abstufung zur Gemeindestraße votierten Münsinger Räte.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Münsinger Gemeinderat lehnt eine Übernahme erneut ab

Von Thomas Kubina, Münsing

Es bleibt weiterhin ungeklärt, wie es mit der Seeuferstraße direkt am Ostufer des Starnberger Sees weitergeht: Am Dienstagabend lehnte der Gemeinderat die Abstufung der Kreisstraße zur Gemeindestraße mit zwölf zu vier Stimmen ab. "Warum sollten wir uns mehr Arbeit machen, das Geld kann unsere Verwaltungs- und Personalproblem nicht lösen", sagte Thomas Schurz (CSU). Rund 10 000 Euro bietet das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen der Gemeinde Münsing an für die Erneuerung der Holzgeländer an den Brücken, damit auch diese wieder in einen "übergabegerechten Zustand" überführt werden, wie es im jüngsten Schreiben der Kreisbehörde an die Kommune heißt.

Die Abstufung der Kreisstraße betrifft die südliche Seestraße in Ammerland, Seeleiten und die Seeuferstraße in Ambach. Der 5,4 Kilometer lange Straßenabschnitt entspreche laut Landratsamt nicht mehr den Merkmalen einer Kreisstraße, da ihm eine Anbindung an eine Staats- beziehungsweise Bundesstraße fehle. "Wir sollten weiter verhandeln", sagte Tobias Eckart (Freie Wähler). Im Februar verfasste der Münsinger Bauausschuss einen Bericht über mögliche Auswirkungen einer Umwidmung: Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, dass zwar die Entwässerung auf der Strecke durch Bankette gewährleistet, an manchen Stellen aber nicht rechtlich gesichert sei. Bei einer Umwidmung würden neben dem Bankett- und Straßenunterhalt auch die drei Bauwerke (Flutmulde, Salchstattgraben und Kugelmühlbach) in die Verantwortung der Gemeinde fallen. Ein nicht unwesentlicher Punkt sei auch die Baumbeschau, was regelmäßige Kontrolle und Pflege beinhalte. Derzeit kümmert sich die Gemeinde im Auftrag des Landkreises um den Winterdienst. Dies sei nach Ernst Grünwald (Wählergruppe Ammerland) eine ausreichende Beteiligung. Ein falsches Zeichen wäre es ihm zufolge, die Umwidmung jetzt zu billigen.

Münsings Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) betonte: "Ich sehe auch die Belastung für die Verwaltung, aber wir können den Landkreis nicht jahrelang zurückhalten." Das Gesetz sage klar: "Ist abzustufen."

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