Kommunikationsproblem:Kein Anschluss am Schleichersteig

Ickinger sind ohne Internet und kritisieren die Gemeinde

Von Benjamin Engel, Icking

Gerhard Haisch ist ziemlich verärgert. In seinem Haus am Schleichersteig funktionieren seit vier Wochen weder Festnetz noch Internet. Der Ickinger wirft der Gemeinde vor, einen Antrag der Telekom auf Grabungsarbeiten tagelang liegen gelassen zu haben. "Ich finde das unmöglich", sagt Haisch. "Es ist schon ein Ärgernis und blamabel, dass sich die Gemeinde nicht dafür engagiert." Am Eichendorffweg und am Schleichersteig seien ein Dutzend Anwohner von der Störung betroffen.

Den Vorwurf, untätig geblieben zu sein, weist Ickings Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) zurück. Am Brückentag nach Fronleichnam habe ein Tochterunternehmen der Telekom den Antrag auf Grabungsarbeiten gestellt. Von einer Störung sei darin nichts gestanden. Erst am darauffolgenden Montag habe es der zuständige Kollege auf dem Tisch gehabt. Dieser Mitarbeiter habe sich zuerst um die Abrechnungen für den Kindergarten kümmern müssen. "Wir haben da Fristen", schildert Menrad. "Wenn das nicht rechtzeitig gemacht wird, entstehen der Kommune Kosten." Am 27. Juli habe die Verwaltung die verkehrsrechtliche Anordnung für die Telekom verschicken können.

Das Unternehmen begründet die Störung auf Nachfrage mit einem Wasserschaden an einem Kabel. "Die Reparatur zieht sich leider hin, weil zunächst die mutmaßliche Schadensstelle in dem unterirdischen Kabel eingegrenzt werden musste", heißt es aus der Pressestelle. Techniker der Telekom hätten bei der Gemeinde eine Erlaubnis zum Tiefbau eingeholt. Die Grabungen hätten am 1. Juli unterbrochen werden müssen, weil das Wetter so schlecht gewesen sei. Inzwischen liefen die Reparaturarbeiten.

Aus dem Urlaub ist Haisch erst am vergangenen Montag zurückgekehrt. Bislang sei die Störung noch nicht behoben, sagt er an diesem Tag. "Ich telefoniere nur über das Handy", berichtet der Ickinger. Im Rathaus werde nicht gut genug zusammengearbeitet, findet er. Dass der Antrag tagelang liegen geblieben sei, "schreie zum Himmel".

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