Kommunalwahlen in Bad Tölz-Wolfratshausen:"Ich muss nicht bei Null anfangen"

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Verena Reithmann (52) stellt sich für die Unabhängige Bürgerliste Icking zur Wahl als Bürgermeisterin. (Foto: Privat/oh)

Bürgermeisterkandidatin Verena Reithmann erklärt ihre politischen Ziele für Icking

Von Claudia Koestler, Icking

Nach den Grünen und der SPD schickt nun auch die Unabhängige Bürgerliste Icking (UBI) eine Kandidatin ins Rennen um die Nachfolge von Bürgermeisterin Margit Menrad, ebenfalls UBI: Verena Reithmann ist bei der Aufstellungsversammlung am Mittwoch einstimmig nominiert worden.

Die 52-jährige Reithmann ist am Ammersee groß geworden. Seit 25 Jahren wohnt sie mit ihrer Familie im Ickinger Ortsteil Dorfen. Als selbständige Rechtsanwältin arbeitet sie für juristische Fachverlage. Ihre drei Töchter sind inzwischen erwachsen. "In der intensiven Familienzeit mit drei heranwachsenden Kindern habe ich mich gefragt, welchen Beitrag ich für Icking leisten kann. Deshalb war ich neun Jahre im Elternbeirat der Grundschule, habe in dieser Zeit den Förderverein gegründet und war in der Aufbauphase acht Jahre dessen Vorsitzende", erztählt Reithmann. Danach schlossen sich zehn Jahre Elternbeiratsarbeit am Gymnasium an.

2001 hatte sie der damalige Bürgermeister Hubert Guggenmos eingeladen, bei der UBI mitzuarbeiten. "Ich habe schnell erkannt: Ich bin begeistert davon, für unsere Gemeinde gute Entscheidungen zu finden. Mir ist wichtig, dass diese Entscheidungen den einzigartigen Charakter der Ortsteile bewahren. Gleichzeitig müssen diese Entscheidungen Icking auch fit für die Zukunft machen", erklärt sie.

Reithmann ist seit der Vereinsgründung der Unabhängigen Bürgerliste Icking Vorstandsmitglied und seit 2014 Teil des Gemeinderates. Sie vertritt die UBI im Bauausschuss und im Ausschuss Familie, Grundschule und Soziale Einrichtungen. "Als Juristin profitiere ich bei meiner Arbeit für die Gemeinde stark von meinem beruflichen Handwerkszeug", erklärt die Kandidatin. "Die Bandbreite der Themen und Aufgaben in der Verwaltung ist eine spannende Herausforderung: Vom Trinkwasser bis zum Glasfaseranschluss, von den Fragen der Kinderbetreuung bis zum Älterwerden ist das Aufgabenspektrum überaus vielseitig."

Die UBI hat in den vergangenen 15 Jahren mit den "Dorfgesprächen" und dem Treffen "UBI um 8" eigene Formate entwickelt, um mit den Ickinger Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. "In unserem Ort sollte jeder gehört werden, deshalb sind mir diese Gesprächsrunden besonders wichtig", sagt Reithmann. "Falls es Hemmungen gibt, sich an die Bürgermeisterin oder den Gemeinderat zu wenden, möchte ich diese gerne abbauen."

Neben ihrer politischen Arbeit engagierte sie sich 13 Jahre lang beim Fahrservice für Seniorinnen und Senioren zum Mittagstisch. In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring organisiert sie seit vier Jahren das Ferienprogramm der Gemeinde für Schülerinnen und Schüler.

"Die Kandidatur für das Amt der Bürgermeisterin ist für mich eine weitere Entwicklung meines Engagements für Icking", sagt Reithmann. "Das Schöne daran: Ich muss hier nicht bei Null anfangen. Seit über 15 Jahren bringe ich mich mit viel Freude und Leidenschaft in der Gemeinde ein." Die Kandidaten für den Gemeinderat wird die UBI bei der Aufstellungsversammlung am 21. November festlegen.

© SZ vom 19.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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