Kommunalwahl in Wolfratshausen:Heilinglechner schlägt Eibl

Wahlkombo

Es war ein knappes Duell zwischen dem amtierenden Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW, links) und seinem Herausforderer Günther Eibl (CSU). Am Ende machten 1015 Stimmen den Unterschied.

(Foto: Harry Wolfsbauer, Hartmut Pöstges)

Der Wolfratshauser Bürgermeister wird mit 55,8 Prozent im Amt bestätigt. Der Herausforderer der CSU bezeichnet sein Ergebnis dennoch als Erfolg.

Von Konstantin Kaip

Klaus Heilinglechner bleibt Bürgermeister von Wolfratshausen. Bei der Stichwahl am Sonntag konnte der Kandidat der Bürgervereinigung 55,8 Prozent der Stimmen erzielen. Sein Herausforderer Günther Eibl (CSU) kam auf 44,2 Prozent. Heilinglechner zeigte sich nach der Auszählung am Sonntagabend zufrieden mit dem Ergebnis. Er habe damit gerechnet, dass die Wahl knapp ausfalle, sagte der 52-Jährige. "Ich war überrascht, dass es dann doch so ein großer Vorsprung wurde." Der BVW-Kandidat kam laut Schnellmeldungen vom Sonntag auf insgesamt 4910 Stimmen, 3895 Bürger wählten Herausforderer Eibl. Die Wahlbeteiligung in dieser erstmals nur per Brief durchgeführten Wahl lag bei 60,2 Prozent und damit deutlich über der Stichwahl von 2014 (49,02 Prozent), die Heilinglechner gegen Fritz Meixner (SPD) mit 55,9 Prozent der Stimmen gewonnen hatte.

"Ich bedanke mich bei allen, die mir ihre Stimme gegeben haben", sagte der wiedergewählte Bürgermeister nach der Auszählung. "Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, auch für die, die mich nicht gewählt haben." Sein Dank gelte auch allen Wahlhelfern und den Rathausmitarbeitern, die "in so einer schwierigen Zeit" den reibungslosen Ablauf sichergestellt hätten.

Die Wolfratshauser haben Heilinglechner, der sich in den vergangenen Tagen zweimal per Videobotschaft an die Bürger gerichtet hat, mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als zehn Prozent im Amt bestätigt. Kurz vor der Stichwahl hatte er noch einmal Gegenwind von sechs Stadträten anderer Parteien und Gruppierungen bekommen: Fritz Meixner, Manfred Menke und Fritz Schnaller (SPD), sowie Richard Kugler, Helmut Forster und Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) forderten einen Wechsel an der Rathausspitze und empfahlen am Donnerstag per Anzeige im Isar-Kurier, Günther Eibl zu wählen. Annette Heinloth, die im ersten Wahlgang knapp an der Stichwahl gescheiterte Bürgermeisterkandidatin der Grünen, bezeichnete Heilinglechner hingegen auf Zetteln, die sie auf ihre Wahlplakate kleben ließ, als "das kleinere Übel".

Dies alles spiele nun keine Rolle mehr, sagte Heilinglechner am Sonntagabend. "Wir müssen schauen, dass wir die aktuelle Krise bewältigen und gut zusammenarbeiten." Die Corona-Krise mit ihren Auswirkungen auf das soziale Leben und die Gewerbetreibenden in der Stadt sei eine große Herausforderung, der man gemeinsam begegnen müsse. Eine seiner Hauptaufgaben als Bürgermeister werde die Moderation zwischen den sechs Fraktionen im Stadtrat sein. "Wir müssen schauen, dass wir alle an einem Strang ziehen und in eine Richtung arbeiten." Im Wolfratshauser Stadtrat dürfe man "nicht wieder in Grabenkämpfe verfallen", sagte er. "Die Frage ist: Wo wollen wir hin und was können wir für Wolfratshausen voranbringen."

Günther Eibl erklärte am Sonntagabend, er sei "hochzufrieden" mit dem Ergebnis. "Bei einer Stichwahl gegen einen amtierenden Bürgermeister knapp 45 Prozent zu erzielen, ist ein Wahlerfolg", resümierte der 54-Jährige CSU-Kandidat. Er werde nun mit seiner neuen Fraktion über die Herausforderungen der kommenden sechs Jahre und speziell der Corona-Krise sprechen, eine Videokonferenz sei dafür schon einberaumt. Dem Wahlsieger Heilinglechner habe er gleich nach Bekanntwerden des Ergebnisses per E-Mail gratuliert.

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