Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Neue Namen

CSU Kochel setzt bei Kommunalwahl auf junge Kandidaten

Von Florian Zick, Kochel am See

Es ist ein ganz schöner Blutverlust, den die CSU in Kochel da hinnehmen muss: Vier der sechs amtierenden Gemeinderäte werden bei der Kommunalwahl im März nicht noch einmal antreten. Der Instrumentenbauer Kaspar Loipolder ist kürzlich Vater geworden und besucht jetzt noch einmal die Meisterschule. Und auch der Landwirt Mathias Lautenbacher, der Schreiner Isidor Gerg und der Bauunternehmer Florian Eberl sind beruflich so stark eingespannt, dass sie künftig auf ein Mandat verzichten wollen.

Auf der CSU-Liste für den Gemeinderat finden sich deshalb viele noch unbekannte Namen wieder. "Da sind viele neue Gesichter dabei", sagt Bürgermeister Thomas Holz. Und ganz einfach sei es auch nicht gewesen, geeignete Kandidaten zu finden. Er sei nun aber sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. "Da ist niemand dabei, der die Liste nur füllt", sagt Holz. Tatsächlich sei jeder der 16 Bewerber auch höchst interessiert daran, ins Rathaus einzuziehen. Feuerwehrler seien genauso dabei wie Leute von der Bergwacht, Akademiker genauso wie Handwerker. "Eine bunte Palette", sagt Holz.

Florian Lantenhammer

Florian Lantenhamer ist 29 und auf Platz vier der Liste.

(Foto: Kurt Klingseisen)

Das Ausscheiden der arrivierten Kräfte sei natürlich ein Verlust, sagt Holz. Man habe dadurch aber auch die Gelegenheit gehabt, vielen noch vergleichsweise jungen Bewerbern eine Chance zu geben. "Von den 16 Kandidaten sind zehn unter 40", berichtet Holz. Allesamt auch jetzt schon in irgendeiner Form in der Gemeinde engagiert. "Die habe alle ihr Ohr beim Bürger", ist sich Holz sicher.

Unter den neuen Kandidaten ist zum Beispiel Veronika Atzinger, eine gelernte Juristin, die im Umweltreferat der Stadt München arbeitet. Mit ihren 28 Jahren ist Atzinger die Jüngste auf der Kochler CSU-Liste - sie tritt auf Platz drei an. Direkt hinter ihr steht der Mechatroniker Florian Lantenhammer, auch erst 29 Jahre alt. Auf der Liste ist aber auch die ältere Generation vertreten, etwa mit der 72-jährigen Angelika Schöppner auf Platz 11, einer pensionierten Lehrerin, die in Kochel seniorenpolitisch bereits so einiges bewegt hat.

Bürgermeister Thomas Holz bedauert, dass es mit einer Einheitsliste in Kochel nicht geklappt hat. Dann hätte es bei der Kommunalwahl tatsächlich nur eine einzige Liste gegeben, auf der die einzelnen Gruppierungen mit ihren jeweils besten Kandidaten vertreten gewesen wären. "Wir hätten dieses Experiment gerne mal gewagt", sagt Holz. Nun werden in Kochel aber insgesamt acht Parteien und Gruppierungen mit jeweils eigenen Kandidatenlisten antreten. Eine gewisse Zersplitterung ist damit eigentlich garantiert. Holz wäre deshalb damit zufrieden, wenn auch die nächsten sechs Jahre wieder sechs CSU-Vertreter im Gemeinderat sitzen. "Es dürfen aber auch gerne sieben sein", sagt Holz. Was seine eigene Rolle betrifft, so ist die Lage übrigens relativ klar: Bislang ist der 43-Jährige der einzige Bewerber um das Bürgermeisteramt. "Und mir hat auch noch keiner gesagt, dass er gegen mich antreten wird", sagt Holz.

Veronika Atzinger

Veronika Atzinger auf Platz drei ist eine von den jungen Kandidaten auf der Kochler CSU-Liste.

(Foto: Kurt Klingseisen)

Auch die SPD, die gegen die Einheitsliste war, hat am Donnerstagabend bei ihrer Aufstellungsversammlung keinen Bürgermeisterkandidaten präsentiert.

Die Kandidaten der CSU in Kochel: 1. Thomas Holz, 43, Rechtsanwalt; 2. Johann Resenberger, 60, Zimmermann; 3. Veronika Atzinger, 28, Juristin; 4. Florian Lantenhammer, 29, Mechatroniker; 5. Mathias Graf, 32, Schreiner; 6. Katharina Gabriel, 30, Landschaftspflegerin; 7. Roland Hoffmann, 39, Landschaftsgärtner; 8. Max Leutenbauer, 57, Förster; 9. Ronald Meisel, 62, Maschinenbauingenieur; 10. Constantin Lutz, 38, Elektromeister; 11. Angelika Schöppner, 72, pensionierte Lehrerin; 12. Michael Sziedat, 38, Feuerwehrmann; 13. Sebastian Krinner, 31, Meister für Abfallwirtschaft; 14. Martin Walser, 28, Landwirt; 15. Konrad Seybold, 29, Ingenieur; 16. Rene Wörndl, 60, Versicherungsfachmann

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