Die Freien Wähler stehen geschlossen hinter ihrem Bürgermeisterkandidaten Josef Hauser. Bei der Aufstellungsversammlung am Donnerstag stimmten alle 27 anwesenden Wahlberechtigten für den 53-jährigen Polizeibeamten aus Ascholding, der seit zwölf Jahren Mitglied des Gemeinderats ist, in der laufenden Periode als Dritter Bürgermeister. Durch seine langjährige Arbeit im Gremium wisse er, "wo's zwickt", sagte der dreifache Familienvater, der eine Fortbildung zum Diplomverwaltungsfachwirt absolviert hat. Hauser gilt als Kritiker der amtierenden Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD). Er ist bislang einziger Gegenkandidat von Ludwig Gröbmaier (CSU). Bei der Aufstellungsversammlung stellte Hauser seine politischen Ziele detailliert vor: Handel und Gewerbe im Ort halten, gegebenenfalls auch mit der Ausweisung von Gewerbeflächen im Außenbereich, Glasfaser "bis ins Büro", Aufbau eines Fernwärmenetzes. Die Schule in Dietramszell müsse unbedingt erhalten bleiben; trotz sinkender Schülerzahlen, die dazu führten, dass die Mittelschule im übernächsten Schuljahr nur noch einzügig gefahren werde. Für das Ascholdinger Hallenbad, das schließt, wenn das interkommunale Hallenbad in Geretsried öffnet, müsse ein Konzept für eine Nachnutzung erstellt werden. Hauser will Einheimischenmodelle weiter auflegen, bezahlbare Wohnungen vor allem für Senioren und Personalwohnungen in gemeindlichen Gebäuden schaffen. Er plädierte für bürgerfreundliche Öffnungszeiten im Rathaus und eine verbesserte Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung. "Eine Gemeinde ist kein Wirtschaftsunternehmen", sagte er. Die Devise könne deshalb nicht sein: "Höher, schneller, weiter." Er wolle sich dafür einsetzen, "unsere Heimat mit ihrer einzigartigen Landschaft und Kultur zu bewahren."
Die Freien Wähler präsentierten eine umfangreiche Liste mit 20 Kandidaten, die einstimmig gebilligt wurde. Sie stammen aus unterschiedlichen Ortsteilen, viele junge Kandidaten sind dabei: Der Anteil der unter 40-Jährigen liegt bei 40 Prozent. Schlecht sieht es mit dem Frauenanteil aus: Nur zwei Frauen, plus eine Ersatzkandidatin, stellen sich zur Wahl. Von den insgesamt 21 Mitgliedern des Gemeinderats sind derzeit vier von den Freien Wählern, die alle auf den vordersten Plätzen wieder zur Wahl stehen. Nach Bürgermeisterkandidat Hauser folgen Ingrid Grimm, Thomas Kranz und Martin Pallauf. Auf Listenplatz fünf wurde mit der 24-jährigen Elisabeth Disl die jüngste Kandidatin gesetzt. Die Verwaltungsangestellte sagte, sie verfüge durch ihren Beruf über Fachkenntnisse, die sie einbringen wolle. Viele nannten als Grund für ihr Kandidatur, dass sie "den Sepp" unterstützen und sich aktiv für ihre Gemeinde einsetzen wollten.
Die ersten 14 Kandidaten der Freien Wähler Dietramszell: 1. Josef Hauser (53), Polizeibeamter. 2. Ingrid Grimm (56), Postbotin. 3. Thomas Kranz (48) Elektriker, 4. Martin Pallauf (43), Landwirt. 5. Elisabeth Disl (24), Verwaltungsangestellte, 6. Georg Burgmayr (36), IT-Ingenieur, 7. Josef Schneeberger (37), Landwirt. 8. Bernhard Fuchs (64), Rentner. 9. Dominik Bscheider (29), Werkzeugmechaniker. 10. Karl März (26) Schlossermeister. 11. Martin Seitner (36) TÜV Ingenieur. 12. Kilian Kranz (37), Diplomversorgungstechniker. 13. Hubert Kanzler (60), Bautechniker. 14. Klaus Vogt (45), Malermeister.