Kommunalwahl in Schäftlarn:Knapper Sieg für Fürst

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Christian Fürst (CSU, rechts im Bild) bekam 113 Stimmen mehr als sein Herausforderer Marcel Tonnar (Grüne). (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Schäftlarner CSU-Kandidat erhält 113 Stimmen mehr als sein Mitbewerber von den Grünen.

Von Marie Heßlinger, Schäftlarn

Christian Fürst ist neuer Bürgermeister von Schäftlarn. Der CSU-Politiker errang 51,7 Prozent der Stimmen und lag damit nur 3,4 Prozentpunkte respektive 113 Stimmen vor seinem Mitbewerber Marcel Tonnar, der für die Grünen antrat. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,2 Prozent. "Ich freue mich wahnsinnig, aber es ist noch ungewohnt alles", sagte Fürst am Abend nach der Wahl, und bedankt sich bei seinen Wählerinnen und Wählern und bei seinem Team. Die Auszählung der Stimmen war für ihn wie eine Achterbahnfahrt. Bis zuletzt schien der Ausgang ungewiss. Enttäuscht, dass die Mehrheit hauchdünn ausfiel, war er nicht. "Mir war klar: das wird eine recht knappe Sache", sagte Fürst. Er und Tonnar hätten sich beide gut geschlagen. "Ich denke, dass es bei den meisten Wählern eine Persönlichkeitswahl war", sagt er, "wir beide sind in Schäftlarn verwurzelt, beide ehrenamtlich aktiv." Der Wahlkampf sei fair verlaufen, und Fürst gab sich zuversichtlich, dass dies im Gemeinderat so bleiben werde. Eine Herausforderung seien nun die wirtschaftlichen Konsequenzen der Corona-Krise. Fürst sagte, er hoffe dennoch, die im Wahlkampf beworbenen Projekte umsetzen zu können. Die nächsten Wochen wird der 43-Jährige bei seiner Arbeit als Büroleiter im Stimmkreisbüro der Landtagsabgeordneten Kerstin Schreyer seinen Abschied in die Wege leiten und versuchen, sich auf sein neues Amt vorzubereiten. Am 1. Mai wird er dieses offiziell antreten. Am Sonntagabend aber sagte Fürst: "Ganz ehrlich, ich mache mir jetzt ein Weißbier auf und dann werde ich noch ein bisschen meine WhatsApp-Nachrichten beantworten."

Sein Konkurrent Marcel Tonnar indes hat ebenfalls viele Nachrichten bekommen, auch von der Konkurrenz: "Für einen Newcomer: Chapeau!" Der 49-Jährige hätte sich "natürlich super gefreut, wenn es geklappt hätte", fügte jedoch an: "Für mich geht es weiter wie gehabt, jetzt mit mehr Urlaub." Seine Ideen will der Umweltingenieur als Gemeinderat umsetzen. Ganz wichtig seien für ihn die Altersversorgung und die Mehrgenerationshäuser, "notfalls würde ich das privat durchbringen", sagte er. Grundstücke dafür habe er schon entdeckt. Insgesamt haben die Grünen sieben Sitze im neuen Gemeinderat, genauso viele wie die CSU. "Dadurch, dass wir sehr viele Sitze haben, werden wir versuchen, sehr viel umzusetzen", sagte Tonnar. Auch um den Einsatz regenerativer Energien und die Verkehrsproblematik der Starnberger Straße wolle er sich bemühen: "Ob ich jetzt Bürgermeister bin oder nicht, das spielt keine Rolle, da werden wir intensiv dabei bleiben." Kaum war der Wahlkampf zu Ende, sagte Tonnar, dessen Frau aus Spanien kommt, zudem schon einem neuen Problem den Kampf an: Er wolle sich gegen entstehende Wüsten in Spanien einsetzen. Denn: "Schäftlarn liegt mir am Herzen, aber auch die Welt."

© SZ vom 30.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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