Königsdorfer Politik:Solide Finanzlage

Königsdorfer Politik: Blickt zufrieden auf die Finanzlage der Gemeinde: Rainer Kopnicky.

Blickt zufrieden auf die Finanzlage der Gemeinde: Rainer Kopnicky.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Gemeinde kann trotz Corona investieren

Der Gemeinderat von Königsdorf hat in seiner jüngsten Sitzung den Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2020 besprochen und das Zahlenwerk schließlich dem Rechnungsprüfungsausschuss übergeben. Vorbehaltlich dessen Ergebnis zeichnete sich allerdings im Bericht von Bürgermeister Rainer Kopnicky (CSU) ab, dass die Kommune finanziell gut aufgestellt und zudem auch besser durch das Pandemie-Jahr gekommen ist als erwartet.

"Erfreulich ist die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt in Höhe von 883 728 Euro", sagte der Rathauschef. Seinen Angaben zufolge liege das an den weiterhin sehr guten Steuereinnahmen - trotz Corona -, sowie an den hohen Einkommenssteuerzuweisungen und nicht zuletzt auch an der "sparsamen Mittelverwendung im täglichen Geschäft", wie Verwaltungsrat Andreas Baumann in dem Zahlenwerk anmerkt.

Die Haushaltssatzung, die der Königsdorfer Gemeinderat im April des vergangenen Jahres beschlossen hatte, sah dabei ein Volumen von insgesamt rund 10,53 Millionen Euro vor. Das Rechnungsergebnis hat schließlich aber ein geringeres Volumen, nämlich einen Gesamthaushalt von etwas mehr als 9,02 Millionen Euro. Insbesondere im Vermögenshaushalt hat die Gemeinde im vergangenen Jahr deutlich weniger ausgegeben als noch im Plan vorgesehen war. Doch auch im Verwaltungshaushalt musste die Kommune hie und da weniger ausgeben und konnte an anderer Stelle mehr einnehmen als ursprünglich gedacht. Alleine bei der Entschädigung von Bürgermeister und Gemeinderäten sparte Königsdorf im vergangenen Jahr mehr als 11 300 Euro ein. Beim Straßenunterhalt waren es sogar mehr als 45 500 Euro, und bei den Mieten und Pachten spülte es mehr in die Kasse als zuvor angenommen. Der Grund: Es gab 2020 keine Mietausfälle. Knappe 45 000 Euro weniger nahm Königsdorf zwar bei der Gewerbesteuer ein - hier machte sich doch Corona bemerkbar. Auf der anderen Seite aber gab es ein sattes Plus beim Einkommenssteueranteil: In den mehr als 103 000 Euro über dem Ansatz spiegelt sich laut Kopnicky die niedrige Arbeitslosigkeit in der Gemeinde wider. Und durch die geringeren Gewerbesteuereinnahmen erhielt die Kommune eine höhere Zuweisung durch den Finanzausgleich: mehr als 1,22 Millionen Euro.

Eine Gemeinde muss im Verwaltungshaushalt einen Überschuss erwirtschaften, der mindestens so hoch ist, dass damit eine ordentliche Tilgung von Krediten gedeckt werden kann. Nachdem Königsdorf - mit Ausnahme eines geringen Betrages beim Abwasserverband Isar-Loisachgruppe, nämlich 11,95 Euro pro Kopf - schuldenfrei ist, dient eine Zuführung nahezu ausschließlich den Investitionen. 2020 war eigentlich gar keine Zuführung vorgesehen. Doch nachdem im Verwaltungshaushalt das Plus von mehr als 883 000 Euro erwirtschaftet wurde, konnte diese Summe als freie Finanzspanne umgebucht und investiert werden. Auch bei den Rücklagen sieht es in der Kommune gut aus: Hatte Königsdorf zu Beginn 2020 etwa 4,9 Millionen Euro auf der hohen Kante, waren es zum Ende des Jahres mehr als 5,2 Millionen Euro. Das sei angesichts der geplanten Entnahme von 1,97 Millionen Euro heuer "eine sehr positive Entwicklung", so Kopnicky. "Die Gemeinde Königsdorf verfügt somit auch für die nächsten Jahre über eine Rücklage, die Investitionen ermöglicht."

In das neue Haushaltsjahr 2021 ist die Kommune folglich mit einer soliden finanziellen Polsterung gestartet. Allerdings wird wieder einiges auf den Prüfstein kommen: In den kostenrechnenden Einrichtungen wie Kindertagesstätte und Wasserversorgung wird eine Überprüfung der Gebührenhöhe empfohlen. "Die Kostendeckung der durch die Gemeinde bezuschussten Einrichtungen ist in den letzten Jahren stark gesunken. Die Beiträge müssen den gestiegenen Anforderungen an Personal, Technik und dem Service langsam wieder angepasst werden", so Verwaltungsrat Andreas Baumann. Ein weiterer Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen ist ihm zufolge für das Haushaltsjahr 2021 nicht zu erwarten. "Neben den offensichtlichen Investitionen wie der Turnhalle gilt es im Tagesgeschäft den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Jedoch müssen die Pflichtaufgaben der Gemeinde Königsdorf neben den ständig wachsenden Aufgabenübertragungen und Begehrlichkeiten weiterhin erste Priorität haben", schloss er.

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