Das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde Königsdorf ist vielfältig, zahlreiche Vereine bereichern das gesellschaftliche Leben. Nun entsteht dort eine neue Gruppierung: ein "Gesamtverein" soll gegründet werden, und zwar an diesem Donnerstag. Für wen dieser ist und wo die Aufgaben des Vereins liegen, erklärt Bürgermeister Rainer Kopnicky (CSU) vorab.
SZ: Herr Kopnicky, wer genau liest, ist im Vorteil, denn Königsdorf kündigt nicht die Gründung eines Gesangsvereins, sondern die eines Gesamtvereins an. Was ist das?
Rainer Kopnicky: Ein Gesamtverein ist im Prinzip ein Zusammenschluss von mehreren Vereinen. Alleine in Königsdorf haben wir fast 30, die Spanne reicht von Fußball- über Trachten- bis hin zum Schützenverein. Politische Parteien sind hier nicht mitgezählt.
Es ist also ein Dachverband für Vereine. Kann ich auch als Einzelperson mitmachen?
Die Grundtendenz ist, dass die ordentlichen Mitglieder die Vereine - vertreten durch ihren Ersten Vorstand - an sich sind. Prinzipiell können aber auch Einzelpersonen eintreten.
Was ist der Hintergrund für die Gründung?
Königsdorf wird für den Christkindlmarkt in München 2023 den Baum liefern. Darüber hinaus werden die örtlichen Vereine beziehungsweise die Gemeinde einen Verkaufsstand betreiben und da brauchen wir die entsprechende "Manpower" - wechselnde Leute, die den Stand fünf Wochen lang bewirtschaften. Wir haben uns beratschlagt, wie wir das am besten koordinieren. Es wäre sinnlos, müsste sich jeder Verein - es haben alleine 21 schon zugesagt - einzeln eine Schankerlaubnis holen. Als Gesamtverein können wir rechtlich und organisatorisch besser agieren - und das nicht nur beim Christkindlmarkt, sondern bei allen größeren Veranstaltungen in der Zukunft. Gerade in Anbetracht unseres großen Jubiläums 2028, wo wir 1250 Jahre Königsdorf feiern werden, ist eine gemeinsame Planung überaus sinnvoll.
In anderen Worten: Der Gesamtverein dient der besseren Koordination und dem Zusammenrücken der Gemeinde?
In der Tat. Für mich hat die Gründung auch einen starken sozialen Gesichtspunkt, da wir gerade nach der Corona-Pandemie gemeinschaftlich etwas auf die Füße stellen. Im Endeffekt stellt es einen Mehrwert für alle dar, wenn man Herausforderungen - selbst wenn sie nur von logistischer Natur sind - nicht einzeln, sondern zusammen angeht.