Königsdorf/Geretsried:Nachruf

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Arthur Zimprich prägte die Region durch seine Geschichtsforschung und Initiativen. Nun ist der ehemalige Gymnasiallehrer im Alter von 78 Jahren gestorben.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Trauer um Arthur Zimprich

Nach längerer schwerer Krankheit ist Arthur Zimprich diesen Montag gestorben. Der ehemalige Gymnasiallehrer und Geschichtsforscher, der 2014 den Bürgerpreis für sein Lebenswerk erhalten hat und seit 2010 Ehrenbürger von Geretsried war, wurde 78 Jahre alt. Sein Werk, sein Engagement und seine Initiativen, insbesondere auf dem Gebiet der Heimatforschung und der Erinnerungskultur, haben die Region nachhaltig geprägt und Spuren hinterlassen, die überdauern werden. Unter anderem war Zimprich an der Gründung des Historischen Vereins Wolfratshausen beteiligt und er war Initiator für die Gründungen der Historischen Arbeitskreise in Geretsried und Königsdorf. Nicht nur war er verantwortlich dafür, dass es in beiden Kommunen heute einen Weg der Geschichte gibt, vier Obelisken in Geretsried erinnern heute an die Ortsgeschichte. Königsdorf hat dank ihm auch ein Heimatmuseum, das nicht nur Besucher aus dem Ort selbst anzieht.

Arthur Zimprich wurde am 8. Mai 1942 im damals deutschen Ort Ketzelsdorf im Sudetenland geboren, als jüngstes von drei Geschwistern. 1948 kam er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern über Berlin nach Geretsried. Kurze Zeit vorher war bereits sein Vater Herbert Zimprich nach der Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft hier eingetroffen. Im selben Jahr noch wurde der Vater als Lehrer an die neu gegründete Geretsrieder Volksschule berufen, ehe er 1955 an die Königsdorfer Schule wechselte und diese leitete. Sein Sohn Arthur besuchte derweil das Gymnasium in Icking und studierte anschließend in München Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Nach Abschluss des Studiums und Referendariats zog Zimprich zurück nach Königsdorf und erhielt 1972 eine Anstellung als Geschichtslehrer am neu gegründeten Geretsrieder Gymnasium. Dort wurde er schnell zum Fachbetreuer für Geschichte und blieb dort 32 Jahre bis zu seiner Pensionierung.

"Die Geschichtsforschung war sicherlich seine ganz große Leidenschaft", erinnert sich sein Sohn Arnold Zimprich. Mit großer Verve habe er sich in die Ortsgeschichte von Geretsried und Königsdorf eingearbeitet, geforscht, zusammengetragen und vieles auch mit eigenen Erinnerungen bereichert. Dabei sei ihm stets sein unkomplizierter und menschenfreundlicher Charakter zugute gekommen. Es sei, so erinnert sich sein Sohn, bewundernswert gewesen, dass Arthur Zimprich "jedes Haus, jeden Bewohner" in seinem Heimatort Königsdorf kannte und stets gewusst habe, wen er wie ansprechen musste, um geschichtliche Hintergründe zu erfahren.

1977 heiratete Zimprich, seine Frau starb 1999. Die vergangenen Jahre lebte er zurückgezogen in einem Altenheim. Arthur Zimprich hinterlässt seinen Sohn sowie drei Stiefkinder.

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