Süddeutsche Zeitung

Kochel am See:Auch die alte Eiche muss weg

An der Badstraße wird einer der beiden Bäume gefällt

Die alten Bäume stehen nicht an, sondern tatsächlich auf der Straße, gleich beim Sankt Annaheim. Um die zwei beeindruckenden Eichen, die ein Naturdenkmal bilden, ist die Badstraße praktisch herumgebaut worden. Sie führt von der Heimatbühne hinunter zum See. Einer der beiden Bäume, der auf der linken Seite, wenn man Richtung See schaut, muss nun gefällt werden. Sein Stamm hat einen Riss, er ist von Pilzen befallen - immer ein Zeichen, dass ein Baum nicht gesund ist.

Ein Gutachter, der von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt beauftragt wurde, hat einer Mitteilung der Gemeinde zufolge festgestellt, dass eine intensive Stammfäule im Stammfußbereich vorliege und deswegen damit zu rechnen sei, dass auch statisch wirksame Wurzeln abgebaut sind. Das bedeutet, dem Baum mangelt es an Standfestigkeit. "Der Baum ist stark einsturzgefährdet", schreibt die Gemeinde. Zudem hat der Sachverständige den Befall der Krone mit dem Eichenwirrling bestätigt, einem Baumschwamm. Am Wurzelanlauf zersetzen ebenfalls Pilze das Holz. "Eine Fällung der Stiel-Eiche wird dringend empfohlen", zitiert Bürgermeister Thomas Holz den Gutachter.

Die Gemeinde wird die markante Eiche mit der Erlaubnis des Landratsamts in den kommenden Tagen umschneiden. Denn sie gefährdet Fußgänger, Radler und Autofahrer, die dort unterwegs sind. Und wenn etwas passiert, haften die Gemeinde oder die Kreisbehörde. "Dies ist ausschließlich eine Maßnahme der Verkehrssicherung", sagt der Bürgermeister. Es gelte, Schaden für Leib und Leben abzuhalten.

An der markanten Stelle soll auch eine Ersatzpflanzung erfolgen, nur gibt der Bürgermeister zu bedenken: "Das macht erst im Frühjahr Sinn, jetzt wird erst einmal nur der Baum gefällt."

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Quelle:
SZ vom 21.12.2016 / ihr
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