Kochel am See 2020:Fast schon weg

Kommune streitet um den Abriss des Verstärkeramts

Nun wird das ehemalige Verstärkeramt in Kochel also abgerissen. Momentan läuft die Asbestbeseitigung, im März soll es ganz platt sein. Auf der Brachfläche will die Gemeinde dann einen neuen Bauhof und kommunale Wohnungen errichten. Um die Baustelle gab es heuer aber noch einmal einen erbitterten Streit.

Bürgermeister Thomas Holz (CSU) hatte Anfang November die Abrissbagger auf das denkmalgeschützte Gebäude losgelassen - und das, obwohl zu dem Zeitpunkt noch eine Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs ausstand. Eine Gruppe Denkmalschützer um den Weilheimer Architekten Heiko Folkerts hatte nämlich versucht, den drohenden Abriss des vor allem technikgeschichtlich interessanten Gebäudes noch zu verhindern. Weil die Gemeinde ihren Bebauungsplan aber schon aufgestellt hatte, bevor das Verstärkeramt überhaupt unter Denkmalschutz gestellt wurde, blieb das bestehende Abrissrecht unangetastet. Daran änderten auch die Relikte seltener Fledermausarten nichts, die nach Abschluss des Gerichtsverfahrens noch im Dachgeschoss des Gebäudes gefunden wurden.

Für die Fledermäuse richtet die Gemeinde nun Ersatznistplätze ein. Für ein paar Technikrelikte aus dem Amtssitz sucht sie einen würdigen Ausstellungsplatz.

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