Klimawandel im Oberland:Wolfratshausen rüstet sich gegen Extremwetter

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Starkregen sorgte 2019 in Wolfratshausen für Überflutungen wie hier an der Edelweißstraße, Ecke Grubigsteinstraße. Solches Extremwetter ist Thema im neuen "Kare"-Netzwerk. (Foto: Hartmut Pöstges)

Um Risiken durch Klimawandel und Unwetter besser zu begegnen, hat sich die Stadt einem neuen Netzwerk angeschlossen und arbeitet an Lösungen.

Von Finn Sanders, Wolfratshausen

Starkregen, Hagel, Hitzewellen, Trockenheit, Hochwasser und extremer Schneefall – die Liste der Extremwetterereignisse wird auch im Oberland länger. Wolfratshausen hat einige davon in den vergangenen Jahren zu spüren bekommen. Im Rahmen des neuen Netzwerks „Kare“ (Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene) arbeitet die Stadt nun mit anderen Kommunen und Landkreisen zusammen, um sich aktiv auf die Folgen des Klimawandels und von Extremwetter vorzubereiten.

Beim ersten Netzwerktreffen in Weilheim kamen jetzt Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, zwei Landkreisen sowie sechs Städten und Gemeinden zusammen, um über ihre bisherigen Erfahrungen mit Extremwetter und Klimaanpassung zu sprechen. Die 22 Teilnehmer waren sich einig: „Wir wollen nicht nur auf den Klimawandel und Extremwetterereignisse reagieren, sondern im Vorhinein agieren.“

Wolfratshausen nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Klimaschutzmanagerin Natalie Fischer berichtete beim Treffen von einem Konzept, das die Stadt entwickelt hat, um sich gegen Sturzfluten zu wappnen – ein zunehmendes Risiko angesichts der immer intensiveren Starkregenfälle. Auch andere Akteure wie der Landkreis Weilheim-Schongau sind bereits aktiv. Er informierte mit dem „Aktionssommer 2023“ über die Gefahren von Hitze. Anderen Orten wie Iffeldorf oder Großweil sammeln derzeit noch erste Erfahrungen in der Klimaanpassung.

Das Netzwerk „Kare“ soll diesen Austausch weiter fördern. Bis einschließlich 2026 wollen die Beteiligten bei insgesamt sechs Treffen Lösungen erarbeiten. Ziel ist es, praxisnahe Maßnahmen zu entwickeln, die nicht nur auf einzelne Städte beschränkt bleiben, sondern auf die gesamte Region Oberland übertragen werden können.

Neben dem Erfahrungsaustausch erhalten die Kommunen auch wissenschaftliche Unterstützung, beispielsweise durch die Ludwig-Maximilians-Universität und das ifo-Institut. Das Team von „Kare“ analysiert, welche spezifischen Folgen der Klimawandel in der Region hat, und bietet konkrete Ansätze zur Bewältigung. Besonders im Fokus stehen dabei Risiken wie Starkregen, Trockenheit und Hitze – alles Wetterphänomene, die bereits heute im Oberland spürbare Schäden verursachen.

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