Kleine Schritte:Dorferneuerung stockt

Lesezeit: 2 min

Dietramszell ist in vielen Fragen von anderen Behörden abhängig

Von Petra Schneider, Dietramszell

Mit der Dorferneuerung Dietramszell geht es in kleinen Schritten voran. Gebremst werden die Planungen von Rainer Heinz durch die nötige Koordinierung mit dem Straßenbauamt Weilheim, das parallel die Staatsstraße durch Dietramszell sanieren will. Auch Pläne für eine mögliche Nutzung des Rathauskellers könnten momentan nicht weiter verfolgt werden, weil Angaben zur Statik noch nicht vorlägen, sagte der Stadtplaner am Dienstag im Gemeinderat.

Die Dorferneuerung, die vom Amt für Ländliche Entwicklung gefördert und mit Bürgerbeteiligung entwickelt wurde, soll die Aufenthaltsqualität des Areals zwischen Kloster, Rathaus, Schule und Klosterschänke erhöhen und die Parkplatzsituation optimieren.

Weil ein Gehweg nach Schönegg aus dem Förderprogramm gefallen ist, will die Gemeinde diesen selbst finanzieren; der Gemeinderat entschied sich für eine Pflasterung zwischen Raiffeisenplatz und Aufgang Kreuzbichl statt einer Asphaltierung. Rund 107 000 Euro muss die Gemeinde zahlen, dazu kommen Kosten für eine Beleuchtung. Zwischen Kiesgrubenparkplatz und nördlicher Klostermauer sollen etwa sechs Kurzzeitparkplätze für Eltern geschaffen werden.

Parkplätze waren erneut ein Reizthema: Josef Werberger (CSU) plädierte für mehr, um einen Kollaps bei "Großereignissen" zu vermeiden und den steigenden Bedarf im Zuge der Erweiterung des Kindergartens zu decken. Dem widersprach Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD): Sie verwies auf den Waldparkplatz, der befestigt und beleuchtet werden soll und künftig für Dauerparker zur Verfügung steht. Durch den Anbau an das Voglhäusl würden 75 statt bisher 50 Kinder den Kindergarten besuchen und damit mehr Elternparkplätze an der Busharfe gebraucht. "Die hätten wir, wenn Lehrer beim Waldparkplatz parken." Dietramszell solle keine "Betonwüste" werden. Man müsse Dauerparkern zumuten können, "ein paar Meter vom Waldparkplatz zu Fuß zu gehen". Dem pflichtete Michael Häsch (CSU) bei: Seiner Ansicht nach stünden ausreichend Parkplätze zur Verfügung, eng werde es nur in den Bring- und Abholzeiten der Kinder.

Für eine bessere Aufenthaltsqualität dürfte die Umgestaltung der Abzweigung nach Holzkirchen sorgen. Dort wird ein Straßenast geschlossen, damit auf der Grünfläche ein Dorfplatz entstehen kann. Nun wurde beschlossen, die Abzweigung Richtung Schönegg und Bad Tölz schmäler zu machen und die Schleppkurve von 24 auf 15 Meter zu reduzieren. Einstimmig votierten die Räte zudem dafür, die Straße zwischen Richteranger und Klosterplatz bei sechs Metern zu belassen und nicht, wie vom Straßenbauamt vorgeschlagen, um einen halben Meter zu verbreitern. So will man die Wurzeln der Bäume schützen.

Der Schul- und Linienbusverkehr soll auf die Busharfe unterhalb der Schule verlegt werden, und die Haltestelle vor der Martinskirche soll wegfallen. Auch hier sind die Planungen vorerst auf Eis gelegt: Heinz sagte, er habe Halteflächen für Busse zwischen zwölf und 15 Metern Länge vorgesehen. Nun überlegten die Betreiber aber, Gelenkbusse mit 18,75 Metern einzusetzen.

© SZ vom 19.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: