Kinderbetreuung in Wolfratshausen:Seit Generationen wie eine Familie

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Der Kindergarten Nantovinus in Wolfratshausen-Weidach feiert sein 50-jähriges Bestehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Weidacher Kindergarten Sankt Nantovinus wird 50 Jahre alt. Bürgermeister Klaus Heilinglechner kennt ihn seit Beginn - als Kind, Vater und bald als Opa.

Von Anna Ludwig, Wolfratshausen

Klettergerüste, Betreuungsgruppen mit verschiedenen Tier- und Planetennamen und natürlich unzählige Kinderstimmen, die bereits von weitem zu vernehmen sind. Denkt man an Kindergarten, sind das die Eindrücke, die einem sofort in Erinnerung kommen. Im katholischen Kindergarten St. Nantovinus im Wolfratshauser Stadtteil Weidach spielen sich diese Szenen schon seit einem halben Jahrhundert ab. Am Samstag feiert die Einrichtung ihr 50-jähriges Bestehen. Der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner gehörte der ersten Kindergartengruppe im Gründungsjahr 1972 an, er hat eine langjährige Beziehung zu der Einrichtung. Denn auch seine drei Kinder besuchten vor rund 25 Jahren St. Nantovinus. Und ab dem nächsten Jahr wird sein Enkel die Tradition fortführen.

Der Umbau der städtischen Verwaltungen brauche seine Zeit, sagt Klaus Heilinglechner, Bürgermeister der Stadt Wolfratshausen. (Foto: Ralf Gerard/oh)

"Es ist beeindruckend, wenn so viele Generationen in einen Kindergarten gehen. Es zeigt die Beständigkeit der Einrichtung", sagt der Bürgermeister. "Für mich war es eine relativ prägende Zeit. Man verlässt das erste Mal das Elternhaus und wird in die Hände von fremden Personen gegeben." Mit Freude erinnert er sich an seine damaligen Betreuerinnen, insbesondere an Gertraud Lohsteiner, die den Kindergarten mitbegründet hat und ihn anschließend 30 Jahre lang leitete. Tante Traudl, wie sie genannt wurde, hinterließ einen bleibenden Eindruck auf Heilinglechner. Allen blieb sie als eine willensstarke und strenge, aber trotzdem sehr beliebte Erzieherin in Erinnerung.

Der Kindergarten legt sei jeher einen Schwerpunkt auf den musikalischen Bereich. In den frühen Jahren musizierte die Erzieherin Annemarie, die Mitglied bei den Waldramer Sängerinnen war, mit den Kindern. Mittlerweile ist die musikalische Früherziehung ein fester Bestandteil der Betreuung in dem Haus.

Auch der sozialen Gedanke stand immer im Fokus: Die Kinder schlossen untereinander neue Freundschaften. Im Laufe der Jahre ist die Tagesstätte in Weidach nicht nur für alteingesessene Familien wie die des Bürgermeisters eine wichtige Anlaufstelle geworden. Eltern können sich miteinander vernetzen und zugezogene Familien ihre Kinder über den Kindergarten am neuen Wohnort integrieren. "Ein Kindergarten ist wie eine Familie", sagt Heilinglechner. "Er ist ja auch für die Erwachsenen wichtig. Nicht nur die Kinder lernen dort ihre Freunde kennen, sondern auch die Eltern."

Anlässlich des Jubiläums findet am Samstag ab 10.30 Uhr ein großes Fest auf dem Gelände der Einrichtung in Weidach statt. Zahlreiche Gäste und Ansprachen werden erwartet, außerdem musikalische Darbietungen der Kinder und Erzieherinnen und Erzieher. In Pavillons wird es Ausstellungen geben, unter anderem zum Thema "Kita im Wandel der Zeit".

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