KinderbetreuungBad Tölz muss Kita-Plätze schaffen

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2021 wurde der neue Kindergarten an der Jahnstraße eröffnet.
2021 wurde der neue Kindergarten an der Jahnstraße eröffnet. (Foto: Manfred Neubauer)

Nach dem neuen Bedarfsplan sind 38 Plätze in Krippen und 105 in Kindergärten nötig. Die Interimslösung an der Peter-Freisl-Straße bleibt vorerst erhalten.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Bad Tölz braucht in den nächsten Jahren weitere 141 Plätze in der Kinderbetreuung. Dies zeigt der neue Bedarfsplan, den Kämmerin Silke Furmanek am Dienstagabend im Tölzer Stadtrat vorgestellt hat. Für Kinder im Alter bis zu drei Jahren sind 36 Krippenplätze nötig, für Mädchen und Jungen von drei Jahren bis zum Schuleintritt müssen 105 Kindergartenplätze geschaffen werden. Anders ausgedrückt: Die Stadt benötigt noch eine dreigruppige Krippe und einen viergruppigen Kindergarten. Wo beides entstehen soll, ist unklar. „Die Umsetzung wird uns noch gesondert und sehr umfangreich beschäftigen“, sagte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU).

Vor drei Jahren erst wurde der viergruppige Kindergarten mit 100 Plätzen an der Jahnstraße eröffnet. Ursprünglich war vorgesehen, dass dieser Neubau auch die Interimslösung an der Peter-Freisl-Straße ersetzen soll, wo seinerzeit 25 Plätze angeboten wurden. Dort sollte das alte Schulgebäude, das sanierungsbedürftig ist, anderweitig genutzt werden. Der Plan ging jedoch nicht auf. Das liegt Furmanek zufolge vor allem an der Zahl von Integrationskindern, die seit 2010 von acht auf 50 anstieg. Jedes von ihnen belegt ob des höheren Förderbedarfs rein rechnerisch drei Plätze. Ein weiterer Grund ist der Zuzug von Flüchtlingen und EU-Migranten. Die Folge: Der neue Kindergarten an der Jahnstraße war rasch belegt, an der Peter-Freisl-Straße gibt es inzwischen 75 statt 25 Plätze.

Die Betreuungsquote bei Krippen ist gering, bei Kindergärten dagegen hoch

Der neue Bedarfsplan basiert auf dem aktuellen Bestand, den Belegungszahlen, Wartelisten und Befragungen der Kita-Leitungen. Dabei stellte sich heraus, dass in Bad Tölz zurzeit nur 127 Kinder unter drei Jahren betreut werden, die Quote beträgt 26 Prozent. Das sind fast zehn Prozent weniger als im bayerischen Durchschnitt. Auf der Warteliste stehen momentan zwölf Mädchen und Buben. Anders sieht es bei den Kindergartenkindern aus: Dort liegt die Betreuungsquote mittlerweile bei 91,8 Prozent (515 Kinder). Die Gründe dafür sind der Neubau des Kindergartens und das erhöhte Angebot an der Peter-Freisl-Straße. Insgesamt stehen in Tölz derzeit 108 Krippenplätze und 705 Kindergartenplätze zur Verfügung.

Johanna Pfund (Grüne) wollte wissen, wie lange die Interimslösung im alten Schulgebäude noch bestehen bleibe. „So lange, bis wir Ersatz haben“, erwiderte Kämmerin Furmanek. Auf Bad Tölz kämen nicht nur Baukosten, sondern auch höhere Sozialausgaben zu, meinte Zweiter Bürgermeister Michael Lindmair (FWG). Es sei gut, dass es das Angebot für Integrationskinder gebe, „gut auch, dass die Plätze mehr werden“. Die Kosten dafür – bei der kindbezogenen Förderung – teilten sich die Stadt und der Bezirk Oberbayern, so Furmanek. Wegen des erhöhten Förderbedarfs meinte Mehner: „Die Sozialkosten werden demnächst immer weiter steigen.“

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