ADAC Aktion:Schilder gegen Bikerlärm

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Der Kesselberg ist eine beliebte Strecke für Motorradfahrer. Doch Unfälle und Verkehrslärm sind ein Problem. Zeitliche Einschränkungen sollen helfen - und nun auch zusätzliche Schilder. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Motorradfahrer werden zu mehr Rücksicht am Kesselberg und den Ausflugsgebieten im Oberland aufgerufen.

Von Claudia Koestler, Kochel am See

"Bitte nicht röööhren! Rücksicht kommt an. Danke!" Seit Freitag stehen an der bei Motorradfahrern beliebten Strecke über den Kesselberg (B 11) mehrere Schilder der ADAC Aktion "Leise kommt an". Die Kommunen Kochel am See, Schlehdorf und Benediktbeuern sowie das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen haben sich gemeinsam dazu entschlossen, diese Verkehrsinitiative umzusetzen.

Bereits zum 1. April dieses Jahres ist am Kesselberg aufgrund der hohen Unfallzahlen eine neue Verordnung in Kraft getreten, welche die Zeiten für den Motorradverkehr völlig neu regelt. Demnach ist es für Biker nicht mehr zulässig, täglich zwischen 15 Uhr und 22 Uhr den Kesselberg zu befahren. "Mir war es wichtig, dass wir seitens der Gemeinde diese von der Unfallkommission beschlossene Maßnahme flankieren, denn es geht ja nicht nur um die Senkung der Unfallzahlen", erklärt der Kochler Bürgermeister Thomas Holz (CSU). "Gemeinsam mit den Gemeinden Benediktbeuern und Schlehdorf holen wir die ADAC Aktion 'Leise kommt an' ins Gemeindegebiet, um insgesamt auch eine Entlastung der lärmgeplagten Anwohner zu erzielen", so Holz weiter. Auch Landrat Josef Niedermaier (FW) setzt auf die ADAC Verkehrsinitiative: "Ich hoffe, dass die Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer durch die Aktion angehalten werden, ihr Verhalten und ihre Einstellung zu überdenken. Präventiv ist die Aktion gemeinsam mit der verkehrsbehördlichen Maßnahme aus meiner Sicht ein ausgezeichnetes 'Gesamtpaket'."

Mit den vom ADAC entworfenen Hinweistafeln sowie einem elektronischen Lärmdisplay soll für eine rücksichtsvollere Fahrweise sensibilisiert werden. Denn zahlreiche Biker sind vor allem an den Wochenenden auf Bayerns attraktivsten Strecken unterwegs und sorgen dabei teilweise für einen starken Lärmpegel. Aus diesem Grund fordern bayernweit immer mehr Anwohner in den Ortschaften entlang dieser beliebten Routen Fahrverbote für Motorradfahrer. "Mit den Schildern möchten wir ein Bewusstsein für die Lärmproblematik schaffen, ohne die Mobilität einzuschränken. Denn Kollektivstrafen, wie Streckensperrungen oder Grenzwerte, tragen nicht zur Lösung des Problems bei. Schließlich sind die meisten Motorradfahrer vernünftig unterwegs und am einfachsten lässt sich der unnötige Lärmausstoß schlicht mit der Hand am Gasgriff regulieren", betont Rüdiger Lode, Vorstand für Verkehr, Umwelt und Fahrzeugtechnik des ADAC Südbayern.

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