Kandidaten stellen sich vor:Harmonisches Duell

Stefan Korpan und Michael Schmatz wollen Penzberger CSU-Bürgermeister werden

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

So harmonisch geht es selten zu, wenn es zwei Bewerber gibt, die ein und dasselbe wollen. Stefan Korpan und Michael Schmatz wollen Bürgermeisterkandidat der Penzberger CSU werden. In den kommenden Monaten planen sie, für sich Werbung bei den Mitgliedern des Ortsverbandes zu machen. Diese haben am 1. Juni dann das Wort bei der Mitgliederversammlung und entscheiden, wer seinen Hut für die Kommunalwahl 2020 in den Ring werfen darf. Bis dahin, darin sind Korpan und Schmatz sich einig, wolle man fair und respektvoll miteinander umgehen.

Kandidaten stellen sich vor: Als Verwaltungsfachwirt traut sich Stefan Korpan den Job als Bürgermeister zu.

Als Verwaltungsfachwirt traut sich Stefan Korpan den Job als Bürgermeister zu.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Live auf Facebook wurde die Vorstellung der beiden Bewerber übertragen. Die Moderation übernahm Ortsvorsitzender Nick Lisson. Kein einziges schlechtes Wort fiel dabei, was Lisson als fast schon "widerliche Harmonie" kommentierte. "Aber es geht auch um die Stadt und nicht um Personen." Die Kandidaten schätzten sich und hätten zugesichert, dass der jeweils Unterlegene für die Stadtratsliste zur Verfügung stehe, betonte der Ortsvorsitzende. Ihn freue es sehr, zwei Bewerber aus Penzberg gefunden zu haben. "Ich bin stolz auf die beiden", sagte Lisson.

Kandidaten stellen sich vor: Auch Michael Schmatz möchte ins Rathaus.

Auch Michael Schmatz möchte ins Rathaus.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Der gebürtige Penzberger Stefan Korpan erklärte, der Entschluss zu kandidieren, habe sich mit der Zeit entwickelt, in Gesprächen mit Bekannten und Freunden, bei denen sich zeigte, dass ihnen in Penzberg vieles nicht gefalle. Nur granteln sei allerdings auch nicht in Ordnung, sagte Korpan, der Polizeibeamter in Penzberg ist. 2018 trat er der CSU bei. Nun sei der Punkt gekommen, etwas zu bewegen, sagte der 35-Jährige. Dazu gehöre für ihn ein neuer Flächennutzungsplan, bezahlbarer Wohnraum, ein Nachtleben mit Disco und Bar für die Penzberger Jugend, die Unterstützung des Mittelstands wie auch der Vereine. Er selbst sei ein Teamplayer, sagte der Fußballtrainer beim ESV. Seine Art sei es, ehrlich zu sein, was für andere unangenehm sein könne. "Aber das ist der einzig richtige Weg." Als eine seiner Stärken nannte Korpan, andere motivieren zu können. Das gelte auch für die Mitarbeiter im Rathaus, sollte er deren neuer Chef werden.

Michael Schmatz gehört seit 1986 der CSU an. Seit 2006 lebt er mit seiner Familie in Penzberg. "Ich möchte als Bürgermeister gestalten", betonte der 57-Jährige. Wichtig sei ihm die Bürgerbeteiligung, wobei der Hotel-Dialog in Penzberg kein gutes Beispiel für ihn sei. Ihm schwebe ein Bürgerhaushalt mit einem Budget vor, für das die Penzberger Vorschläge einreichen könnten. Als weitere Punkte nannte der Sozialversicherungsfachwirt, Wohnungsgenossenschaften zu fördern, mehr in die Digitalisierung der Schulen zu investieren und nicht zuletzt die Bahnhofstraße zu beleben. Der CSA-Kreisvorsitzende möchte sich nicht auf einen reinen Vertreter des Arbeitnehmerflügels in der CSU reduziert sehen. "Ich bin für alles offen. Geht es den Unternehmen gut, geht es auch den Arbeitnehmern gut." Neben dem Pharmaunternehmen Roche müsse der Mittelstand seinen Platz in der Stadt haben.

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