Junge Rockmusiker:Funkige Liadl

Junge Rockmusiker: "Nur zu dritt, aber es fehlt nichts": Die Schwestern Vroni und Maria Rest und Luca Lapper (von links) sind die Break Out's.

"Nur zu dritt, aber es fehlt nichts": Die Schwestern Vroni und Maria Rest und Luca Lapper (von links) sind die Break Out's.

(Foto: Privat)

Die "Break Out's" haben gerade den Regionalentscheid beim Nachwuchswettbewerb Schooljam gewonnen. Zum Kehraus spielen die drei jungen Gaißacher im Kesselhaus

Von Stephanie Schwaderer, Gaißach

Ein Alleinstellungsmerkmal dürfte den Break Out's in diesem Fasching sicher sein: Sie sind wohl die einzigen Rockmusiker zwischen Schäftlarn und der Jachenau, die bei ihren Gigs von Mama und Papa begleitet werden - aus Jugendschutzgründen. Haben sie keine Hemmungen, vor Leuten aufzutreten, die doppelt so alt sind wie sie? "Naa!", sagt Maria Rest und ihre honigbraunen Augen leuchten auf. "Der Altersunterschied ist völlig egal!" Am Faschingsdienstag wird sich die 15-jährige Sängerin die Gitarre umschnallen und mit ihrer 13-jährigen Schwester Vroni am Bass und dem 14-jährigen Schlagzeuger Luca Lapper zum Kehraus im Tölzer Kesselhaus aufspielen. Gute zwei Stunden Programm - kein Problem für die drei Gaißacher.

Auch um Worte ist Maria offenbar selten verlegen. In der Bauernstube ihrer Eltern, wo der Holzofen bullert, übernimmt sie wie selbstverständlich das Gespräch. Mit acht Jahren habe sie ihren ersten Song geschrieben, erzählt sie. Ebenso wie Luca ging sie damals in die dritte Klasse der Gaißacher Grundschule. "Die Maria hat gewusst, dass ich Schlagzeug spiele", ergänzt Luca, der mit seinem Vater am Tisch sitzt. "Und dann hat sie mich gefragt, ob wir eine Band aufmachen." Die beiden nannten sich Sternenrocker und hatten ihren ersten Auftritt bei einem Vorspiel der Musikschule Trommelfell im Tölzer Kesselhaus. Das Ereignis ist auf Youtube dokumentiert.

Der Name Sternenrocker konnte sich auf Dauer nicht durchsetzen. "Windelkracher on tour", hätten die Leute sie geneckt, erzählt Maria. Vor zwei Jahren, als Vroni mit dem Bass zu ihnen stieß, hätten sie sich daher in Break Out's umbenannt. Was der Apostroph bedeuten soll, weiß sie selbst nicht so genau. Aber womöglich werde es nicht lange bei diesem Namen bleiben. Sie müssten erst einmal sehen, in welche Richtung sie sich entwickelten: "Jazz, Blues, Rock, Mundart - alles ist offen."

Tatsächlich erstreckt sich das Spektrum ihrer Coversongs von Adele bis Lynyrd Skynyrd. Das Besondere an ihren Interpretationen sei neben einer funkigen Note, "dass wir nur zu dritt sind und trotzdem nichts fehlt", sagt Vroni. Wichtiger als Coversongs sind ihrer Schwester mittlerweile die eigenen Stücke, die sie Liadl nennt und aus dem Bauch heraus schreibt.

Vier davon haben sie im Programm: "Am Meer", "I wui fliang", "Feeling good" und "Keiner hört zu". Beim bundesweiten Nachwuchswettbewerb Schooljam haben sie damit gerade den Regionalentscheid im Münchner Backstage gewonnen. Nun hoffen sie, sich auf Landesebene behaupten zu können. Das Online-Voting läuft bis 10. März (www.schooljam.de). Was ist ihr Traum? Berühmt werden? Maria zuckt die Schultern. "I wui mit meiner Musi die Leit derglangen. Verkaffa wui i mi ned." Das klingt schon fast wie ein neuer Song.

Dienstag, 5. März, Kesselhaus, Bad Tölz, 19 Uhr, Eintritt frei

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