Was geschieht auf dem großen Grundstück des Josefistifts an der Bahnhofstraße, wenn das neue Pflegeheim auf der Flinthöhe errichtet ist? Mit dieser Frage soll sich der Arbeitskreis "Seniorenzentrum" befassen, den der Tölzer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung eingesetzt hat. Die Runde besteht aus jenen Stadträten, die bislang schon Vertreter im Josefistift-Beirat sind: Bürgermeister Ingo Mehner, Anton Mayer, René Mühlberger (alle CSU), Toni Kollmeier, Johanna Pfund (beide Grüne), Ulrike Bomhard, Michael Lindmair (beide FWG) sowie Michael Ernst (SPD). Von der Stadtverwaltung sind der kommunale Sozialplaner Franz Späth, ein Mitarbeiter des Stadtbauamtes und Kämmerin Silke Furmanek dabei, die den Arbeitskreis auch leitet.
Eine Reihe von Ideen fürs "Seniorenzentrum" liegen schon auf dem Tisch
Was auf dem Gelände des Josefistifts einmal entstehen soll, wurde bislang eher schwammig als "Seniorenzentrum" bezeichnet. Die Aufgabe des Arbeitskreises besteht nun darin, ein Konzept zu entwickeln. Ein paar Ideen gibt es schon: eine Tagespflege, ein Quartier mit Treffpunkt, Mittagstisch und Café, eine Kindertagesstätte als Mehrgenerationen-Angebot, diverse Wohnkonzepte, unter anderem für Pflegekräfte, die Integration der Caritas-Kontaktstelle "Alt & Selbständig", die im Franziskuszentrum angesiedelt ist. All dies zählte Furmanek auf, allerdings "völlig ohne Wertung".
Klar ist für die Kämmerin und AK-Leiterin, dass das jetzige Gebäude des Josefistifts dafür umgebaut werden muss. "In welchem Umfang, wissen wir noch nicht", sagte sie. Der Erlös von rund zwei Millionen Euro aus dem Verkauf des Grundstücks an der General-Patton-Straße fürs Pflegeheim solle der Josefistiftung als Darlehen von der Stadt dienen. Investor des Neubaus ist die Schleich & Haberl GmbH aus Pfarrkirchen. Der Immobiliendienstleister wird Furmanek zufolge voraussichtlich bis Jahresende seinen Bauantrag vorlegen. Betrieben wird das Heim, das in circa vier Jahren bezugsfertig sein soll, dann von der Paritätischen Altenhilfe Bad Tölz gGmbH, einer Gründung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Bayern.
Der AK "Seniorenzentrum" soll im Herbst zum ersten Mal tagen. Im Einzelfall wolle man Personen oder Organisationen hinzuziehen, so Furmanek. Interesse hätten "Alt & Selbständig", die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung des Landratsamtes, der Seniorenbeirat und die Paritätische Altenhilfe bekundet.