Jachenau:Mit Gewehr und Klarinette

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Georg Aschenloher freut sich über die Auszeichnung, ist aber froh, dass er weniger Ämter und mehr Zeit hat. (Foto: oh)

Georg Aschenloher hat vielfältige Aufgaben in der Jachenau

"Wenn man Schreibtischtäter ist, ist man gefährdet" - so erklärt Georg Aschenloher, wie er zu seinen vielen Ehrenämtern gekommen ist. Aschenloher ist gelernter Bankkaufmann und Geschäftsleiter der Gemeinde Jachenau. Zur ersten ehrenamtlichen Tätigkeit kamen schnell weitere dazu, und wenn man sich heute anschaut, welche Aufgaben der 62-Jährige im Dorf hat oder hatte, kann man sich das gesellschaftliche und soziale Leben der Jachenaus ohne ihn kaum vorstellen: Bis vor vier Jahren war Aschenloher Klarinettist der Musikkapelle, er singt im Kirchenchor, ist Mitglied in der Theaterspielgruppe.

Schriftführer der Jagdgenossenschaft wurde er 1981, obwohl er selbst kein Jäger ist. "Das gehört halt bei uns dazu, wenn man Gemeindeschreiber ist", sagt Aschenloher. Vom Vater hat er 1984 die Aufgabe des Totengräbers übernommen, wobei: Sehr viel gibt es dabei nicht zu tun: "Im Schnitt haben wir acht bis zehn Beerdigungen im Jahr." Mit nur 850 Einwohnern die Jachenau die kleinste selbständige Gemeinde Bayerns. Wenn es gilt, ein Grab auszuheben, nimmt er Urlaub, die Bezahlung erfolgt direkt über die Angehörigen.

Für die vielen Jahre seines gemeinnützigen Engagements hat Aschenloher die Isar-Loisach-Medaille erhalten. Dafür vorgeschlagen hat ihn der Schützengau Bad Tölz. Denn Aschenloher ist seit 1971 Mitglied in der Schützengesellschaft Jachenau, seit 42 Jahren in deren Vorstand tätig. Von 1993 bis 2014 war er Erster Schützenmeister. In dieser Funktion hat er zwei Gauschießen federführend organisiert. Darüber hinaus ist Aschenloher seit 1987 erster Gauschatzmeister im Schützengau Bad Tölz. Schießen könne er aber gar nicht so gut: "Wenn es danach ginge, wäre ich nicht in den Vorstand gekommen, da gibt's schon bessere." Jetzt ist er noch Ehrenschützenmeister, hat aber keine Funktion mehr im Verein.

Vor vier Jahren, als es gerade genug junge Klarinettisten gab, begann Aschenloher, "was wegzubringen", wie er sagt, und gab die Musikkapelle auf. Denn er sei beinahe jeden Abend unterwegs gewesen in der ein oder anderen Funktion und dadurch "sehr angehängt". Jetzt hat er mehr Zeit für die Familie, vor allem für die beiden Enkel.

Dass er die Isar-Loisach-Medaille bekommen sollte, habe ihn überrascht, sagt er. Dabei hat er schon zahlreiche Ehrungen erhalten. Aschenloher wurde unter anderem mit dem Vereinszeichen mit goldenem Kranz, dem goldenen Gauabzeichen, dem Ehrenzeichen des bayerischen Sportschützenbundes, genannt "Goldene Gams", der Verdienstnadel des Bezirks, dem Protektorzeichen in Gold und der Ehrenplakette des Landkreises in Gold für Funktionäre ausgezeichnet.

© SZ vom 02.12.2016 / ihr, veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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