Das Aktionsbündnis "Kein Pumpspeicher-Wahnsinn!" will die Jachenauer so bald wie möglich per Bürgerentscheid über den geplanten Pumpspeicher am Jochberg abstimmen lassen. Dieses Votum soll nach den Worten von Bündnis-Sprecher Albert Orterer "den Willen der Bevölkerung zum Ausdruck bringen" - und auf diese Weise auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) beeindrucken, der das Großprojekt erklärtermaßen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg durchsetzen will. Zuletzt war bei einem Ortstermin in der Jachenau auch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) auf diese Sprachregelung eingeschwenkt, ohne in der Sache klare Aussagen zu treffen.
Sollte sich die Gemeinde Jachenau den Pumpspeicher-Plänen verweigern - etwa, weil ihr die eigenen Einwohner das per Bürgerentscheid auftragen - dann wird es die Energieallianz Bayern mit ihrem Projekt schwer haben. Der Stadtwerke-Verbund hat wegen der Unwägbarkeiten am Energiesektor bis zu den neuen Weichenstellungen der großen Koalition im Bund einen Planungsstopp für das 600-Millionen-Vorhaben verkündet und verfeinert nach eigenen Angaben derzeit nur das Wegekonzept. Unterdessen schaffen sich die Gegner festere Strukturen: Das bisher eher lose Aktionsbündnis "Kein PSW" organisiert sich sechs Wochen nach seinem ersten Auftritt von Ende November in aller Form als Verein. Die Gründungsversammlung dazu findet an diesem Montagabend um 19.30 Uhr im Jachenauer Schützenhaus statt. Neben dem Bürgerentscheid in der Jachenau soll der neue Verein nach Orterers Worten "der Verbreitung von Halbwahrheiten" über Pumpspeicher entgegenwirken. Diese seine nämlich keineswegs eine notwendige Alternative zu Atomkraftwerken, da sie Strom nicht selbst produzieren und ihn auch nicht langfristig, sondern nur für wenige Stunde speichern könnten. Dafür lohne es sich nicht, "Naturparadiese für immer zu zerstören".