Initiative stellt sich vor:Neue Ideen für Geretsried

Initiative stellt sich vor: Werner Schote (v. li.), Wolfgang Fröhlich, Jens Becker-Platen, Gerhard Vogel, Michael Josifescu und Stephan Heinle sind der harte Kern der Initiative.

Werner Schote (v. li.), Wolfgang Fröhlich, Jens Becker-Platen, Gerhard Vogel, Michael Josifescu und Stephan Heinle sind der harte Kern der Initiative.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Eine sechsköpfige Gruppe um Stephan Heinle will Themen aus der Bevölkerung aufnehmen und bei der Stadt einbringen. Auch das Leitbild will sie neu beleben.

Von Thekla Krausseneck

Eine neue Initiative in Geretsried will Bürgern eine Stimme geben: Die Interessensgruppe "Zukunft. Perspektive. Geretsried" um den Anwalt Jens Becker-Platen und Stephan Heinle plant für Samstag, 25. November, von 10 bis 13 Uhr ein Austauschforum in den Ratsstuben. Zu Wort kommen sollen durch die Initiative jene Menschen, die sich in der Vergangenheit bei städtischen Projekten zu spät informiert oder ignoriert gefühlt hätten, sagt Becker-Platen. Als "Fundamentalopposition" verstehe sich die sechsköpfige Gruppe aber nicht. Man wolle nicht gegen etwas sein, nicht die Gegenwart konservieren, sondern offen sein für Innovationen und "gegen negative Tendenzen anarbeiten", sagt Heinle. Die Gruppe wolle sammeln, "was die Leute bewegt", und diese Themen wie eine Lobbyorganisation vertreten.

Auslöser der Idee sei zwar der emotional umkämpfte Neubau am Karl-Lederer-Platz gewesen, um diesen allein gehe es der Bürgerinitiative jedoch nicht, sagt Heinle. Stattdessen wolle sich die Gruppe lieber auf das Stadtleitbild 2025 konzentrieren, das 2013 von zahlreichen Bürgern der Stadt erarbeitet wurde. Die in einem Heft gesammelten Wünsche, Ziele und Handlungsempfehlungen wurden anschließend von Leitbildgruppen teilweise umgesetzt. Der Sportpark im Stadtwald ist auf diese Weise entstanden. Von städtischer Seite wurde der Prozess von der Rathausmitarbeiterin Stefanie Nagl koordiniert. Seit Nagl das Rathaus verlassen hat, ist die Stelle jedoch unbesetzt - und die Arbeit am Stadtleitbild steht still. Becker-Platen und Heinle wollen die Stadt dazu bewegen, das Leitbild neu zu beleben.

"Die Vertretung durch die Initiative soll mehr bringen, als in die Sprechstunde des Bürgermeisters zu gehen", sagt Becker-Platen. Dass sie in den Sprechstunden nicht gehört worden seien, hatten Gegner der Umgestaltung des Karl-Lederer-Platzes häufig moniert. Er habe sie auch deshalb persönlich zu den ersten Gründungstreffen eingeladen, sagt Becker-Platen. Gekommen sei aber niemand. Den scharfen Ton der Karl-Lederer-Platz-Diskussion wolle die Initiative ohnehin nicht pflegen: Aggressive Stimmen sollen gezielt unterbunden werden. Man wollte "konstruktiv-positiv an den Stadtrat herangehen", sagt Heinle. "Die Fronten sind verhärtet und wir wollen sie glätten."

Großen Wert legen die Initiatoren des neuen Bürgerforums darauf, junge Leute anzusprechen. Denn die würden nach Ausbildung und Studium nur dann in die Stadt zurückkehren, wenn diese auch attraktiv sei - so werde zwar viel für den Sport in der Stadt getan, aber es gebe zu wenige öffentliche Treffpunkte für Jugendliche. Auf den ersten Treffen in den vergangenen Wochen seien bereits ein paar Neugierige unter 25 Jahren dabei gewesen. Die zwischen Angeboten und Aktivitäten zerrissenen jungen Leute längerfristig zu begeistern, sei jedoch schwierig. Die Initiative denkt daher darüber nach, mit dem Jugendrat zusammenzuarbeiten.

Zur Auftaktveranstaltung Ende November hat die Gruppe die Projektentwicklerin Agnes Förster eingeladen, die einen Vortrag über Stadtentwicklung hält. Dann gehen die Teilnehmer in die Gruppenarbeit, um ihre Themen zu diskutieren. Im Anschluss daran wird festgelegt, welche Themen Priorität haben. Moderiert wird die Veranstaltung von Heinle. Der ehemalige Vorsitzende des TuS Geretsried hat sich längst einen Namen in der Stadt gemacht: Das Stadtleitbild wurde nach einem von ihm entwickelten Konzept fortgeschrieben, darüber hinaus moderierte Heinle schon früher Bürgerworkshops.

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