Infrastrukturprojekt:Die Zukunft Ascholdings

Lesezeit: 2 min

Dietramszeller Gemeinderat bringt Bebauungsplan auf den Weg

Von Petra Schneider, Dietramszell

Ein umfangreiches Infrastrukturprojekt in Ascholding schreitet voran: Der Gemeinderat hat kürzlich einstimmig die Auslegung des Bebauungsplans beschlossen, wonach an der Eglinger Straße ein 1200 Quadratmeter großer Edeka-Markt, der neue Kindergarten mit zwei Kindergarten- und jeweils einer Hort- und Krippengruppe gebaut werden sollen. An der Längsseite des L-förmigen Gebäudes wird eine Arztpraxis sowie eine Apotheke eingerichtet. Angrenzend an die Staatsstraße will die Gemeinde zudem ein Feuerwehrhaus bauen. Das Areal soll durch eine Einfahrt von der Staatsstraße erreichbar sein. Auch die Errichtung von Elektrotankstellen wurden in den Bebauungsplan aufgenommen: Auf den Vorschlag von Anton Karl (BLD) sollen je 30 Stellplätze eine Ladesäule eingerichtet werden. Bei rund 100 geplanten Parkplätzen wären das vier Ladestationen.

Wie Sebastian Neudecker vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München erklärte, habe man sich beim Bebauungsplan streng an städtebauliche Vorgaben gehalten. Geplant seien etwa wasserdurchlässige Beläge bei den Stellplätzen und ein Gehweg, der auf der Westseite zum Kindergarten führt. Gutachten zu Schallschutz, Bodenbeschaffenheit und Niederschlagswasser lägen bereits vor. Die Entwässerung sei deutlich besser als beim gegenüberliegenden Gewerbegebiet, versicherte Neudecker.

Die Zahl der Stellplätze auf dem insgesamt 1,3 Hektar großen Areal sorgte jedoch erneut für Diskussionen. 71 Stellplätze sind für den Edeka-Markt vorgesehen, weitere 25 für Kindergarten, Arztpraxis und Feuerwehr. Wie Neudecker erklärte, legten die Betreiber der Vollsortimenter fest, wie viele Stellplätze sie brauchen. Es herrsche ein "Kampf um Stellplätze", denn damit würden Kunden gelockt. Rund 70 wie in Ascholding seien seiner Erfahrung nach "eher wenig". Ketten wie Aldi forderten in der Regel mindestens 100. Dass für Kindergarten und Arzt weitere 25 Stellplätze geplant sind, hält Neudecker für unverzichtbar; beim Kindergarten seien elf Mitarbeiterinnen vorgesehen, auch die Angestellten von Arztpraxis und Apotheke bräuchten Parkplätze. Christa Poschenrieder (BLD) stellte dies erneut in Frage, "weil man weiß, dass man Flächen sparen muss." Sie regte an, eine gemeinsame Nutzung zu überprüfen. Zeiten für Einkauf und Bringdienste zur Kita überlagerten sich nicht ständig. Dadurch könnten die Stellflächen insgesamt verringert werden. Der Gemeinderat folgte schließlich dem Vorschlag von Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD), den Bebauungsplan, der keine konkreten Stellplatzzahlen sondern lediglich Parkflächen enthalte, auf den Weg zu bringen. Konkrete Zahlen sollen nach einer erneuten Überprüfung im anschließenden Genehmigungsverfahren festgelegt werden. Die Parkplätze beim neuen Edeka-Markt könnten auch die unbefriedigende Parkplatzsituation im Ort entzerren, die ein Bürger in der Bürgersprechstunde angeprangert hatte: An Wochenenden seien beim Wirt alle Gehsteige zugeparkt. Christa Poschenrieder bezweifelte das. "Die Leute sind ja nicht bereit, 100 Meter zu Fuß zu gehen."

© SZ vom 08.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: