Süddeutsche Zeitung

In Penzberg:Kulturelles Zentrum

Stadt erhält für Umbau des Metropol 50 000 Euro vom Leader-Programm

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Noch steht es ein wenig trist und verlassen da - das alte Filmtheater Metropol. Doch bereits im Frühjahr dieses Jahres wird sich etwas tun an und in dem historischen Gebäude. Aus dem Kino wird ein Musik- und Kulturzentrum. Und vor allem das lang ersehnte Domizil der städtischen Musikschule. Zwischen 4,5 und 4,85 Millionen Euro hat der Stadtrat für den Umbau genehmigt. Eine stolze Summe. Da kommt jede Unterstützung recht. Offiziell überreicht bekam die Stadt am Dienstag 50 000 Euro aus dem Leader-Förderprogramm. Das Geld fließt in die neue Bühnentechnik.

Im Außenbereich des Metropol hat sich einiges getan. Eine alte Garage wurde abgerissen - eine der Vorbereitungsmaßnahmen für die Baustelleneinrichtung. Denn auf dem Grundstück ist kaum Platz, was laut Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) noch zu einigem Verdruss bei den Bürgern führen wird. Kostenfreie Stellplätze entfallen während der Bauzeit. Es wird ferner keinen Maibaum bei der Stadthalle geben, weil der dem Kran im Weg ist. Aber all das tut der Freude über den bevorstehenden Umbau keinen Abbruch.

Die Abkürzung Leader steht für "Liasons entre actions de dévelopement de l'économie rurale", was übersetzt heißt "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". In Bayern wird das europäische Programm vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Im Mittelpunkt stehen lokale Aktionsgruppen (LAGs). Der zuständige Leader-Vorsitzende Albert Hadersbeck, Bürgermeister in Altenstadt, erklärte, dass bei den begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel jedes Förderprojekt genau unter die Lupe genommen werden müsse. Der Umbau des Metropol zu einem Kultur- und Musikzentrum sei ein Vorzeigeprojekt, da es alle Kriterien, die für eine Leader-Förderung erforderlich sind, erfülle. Das bestätigte auch Veronika Hämmerle vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Kempten. Dort ist die zuständige Bewilligungsstelle angesiedelt. Als zentrales Element des neuen Zentrums wolle man speziell die Bühnentechnik finanziell unterstützen. Im Detail das Bühnenpodest, die Bühnentechnik sowie die Video- und Medientechnik. Besonders freue sie, dass das Projekt dem Kriterium "Nachhaltigkeit" entsprechen und ein "altes Gebäude" umgenutzt werde. Alles im allen sei das Musik- und Kulturzentrum ein "sehr schönes Projekt". Dass sie an diesem Tag in einer Doppelfunktion die Leader-Förderung offiziell überreichen dürfe, freue sie besonders, sagte Regina Bartusch. Die Penzberger SPD-Stadträtin vertrat die Landrätin Andrea Jochner-Weiß, die Mitglied im LAG ist. "Ich kann heute Geld sowohl verteilen, als auch empfangen." Die 50 000 Euro seien ein "schöner Batzen Geld". Im Metropol werde ein lebendiges Zentrum für alle Bürger mit Strahlkraft über die Landkreisgrenze hinaus entstehen.

Der neue Konzertsaal wird künftig nicht nur von der Musikschule genutzt. Er soll als Bühne anderen Vereinen offen stehen, etwa den Schulen, der Fairtrade-Steuerungsgruppe oder dem Spielmannszug. Diese vielfältige Nutzung des alten Metropol ist deshalb notwendig, weil eine reine Musikschule nicht über Leader gefördert würde. Weil die Stadt die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Projekts entsprechend begründen konnte, gab es 27 von 42 möglichen Punkten. Voraussichtlich fertig soll das Zentrum im September 2021 sein.

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SZ vom 15.01.2020
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