Süddeutsche Zeitung

In Eigenleistung:Ein Zuhause für die Vereine

Neubau in Degerndorf bietet Platz für Schützen, Chor und andere

Von Benjamin Engel, Münsing

Für die Anwohner und Vereinsmitglieder war das alte Schulhaus in Degerndorf der zentrale Treffpunkt. Doch das Gebäude war marode. Im Keller hatte sich schimmelig-grüner Stock an den Wänden ausgebreitet, so dass das Haus abgerissen und neu gebaut werden musste. Zwei Jahre lang mussten die Vereine ausweichen. Umso mehr hat sich Stephan Henschelchen gefreut, als das neue Vereinshaus am vergangenen Wochenende offiziell eingeweiht werden konnte. "Hauptsache, es kommt Leben nach Degerndorf", sagte der Vorsitzende der Degerndorfer Blaskapelle bei einer Führung durch die Räumlichkeiten.

Nur der Name ist im neuen Vereinshaus für den Münsinger Ortsteil gleich geblieben. Es soll weiter "oid's Schuihaus" heißen. Das dreigeschossige Gebäude in Massivholzbauweise wird die Kommune wohl 1,3 bis 1,4 Millionen Euro kosten. Allerdings stehen noch Fördergelder aus. Für den Ausbau haben Henschlechen und weitere Helfer ehrenamtlich gearbeitet. Mehr als 6000 Stunden sind so zusammengekommen - für Trockenbau, Dämmung oder Malerarbeiten bis hin zu den Einbauten in Küche und Stüberl. "Es ist einfach konstruktiv angepackt worden", schilderte Münsings Bürgermeister Michael Grasl (FW). Der Bauleiter und der Planer Michael Bruckmeir habe erfolgreich zwischen gemeinde und den Vereinen - von der Blaskapelle, den Schützen und den Burschen samt der Theatergruppe bis zu den Veteranen und dem Frauenchor - vermittelt. Jetzt gebe es wieder ein Haus, das lebe.

Das Gebäude bietet nun insgesamt 600 Quadratmeter Nutzfläche. Unter dem Dach können die Musiker der Blaskapelle proben. Der Multifunktionsraum bietet Platz für 99 Personen und ist dank modularer Trennelemente teilbar. So können auch die Chor- und die Turngruppe separat üben. Zudem ist der Multifunktionsraum für Veranstaltungen und Feiern buchbar. Eine Etage tiefer bietet das Stüberl Platz für 60 Leute. Die Einrichtung stammt aus dem früheren Café Kistler. Auf dem "neuesten Stand der Technik" kann laut Henschelchen der Schützenverein nun im Keller trainieren. Dort haben die Mitglieder sechs Schießbahnen. Zudem gibt es im Untergeschoss Lagerräume für die Theatergruppe und den Burschenverein. Gespeist wird das neue Haus mit Fernwärme aus dem Netz des Degerndorfer Unternehmens Holzer. Durch einen Aufzug sind alle Stockwerke barrierefrei erreichbar. Im neuen Haus sollten die Menschen zusammenkommen, wünschte der katholische Pfarrer Martin Kirchbichler. Er segnete das Gebäude. "Es soll ein Haus sein, in dem sich Menschen treffen und miteinander Gemeinschaft erleben."

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Quelle:
SZ vom 17.09.2019
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