In der Alten Madlschule:Lust auf mehr

Tölzer Kulturverein âÄžLustâÄœ

Jeanette Stahlberg (rechts) hat als Stellvertreterin jetzt Heike Kiesmüller an ihrer Seite, die das Amt von Sepp Müller übernahm.

(Foto: Manfred Neubauer)

Der Tölzer Kulturverein unter Leitung von Jeanette Stahlberg stößt mit Kleinkunst auf große Nachfrage

Von Petra Schneider, Bad Tölz

Die drohende Schließung der Alten Madlschule, die im vergangenen Jahr viel Wirbel ausgelöst hat, aber nun vom Tisch ist, hat die "Lust"-Macher nicht in ihrem Elan bremsen können: 15 Veranstaltungen des Kulturvereins gab es im vorigen Jahr, zehn Aufführungen des hauseigenen Theaterstücks "Mull", ausverkaufte Highlights wie Kofelgschroa, eine Thomas-Mann-Lesung, ein Spezialwochenende zum Jubiläum "100 Jahre Freistaat und 200 Jahre Bayerische Verfassung", oder den Leonhardi-Kleinkunstabend an zwei ausverkauften Terminen. "Es läuft bei uns wie in einem Zahnrad", sagt Vorsitzende Jeannette Stahlberg, die bei der Jahreshauptversammlung kürzlich wieder gewählt wurde. Sie freue sich, "dass alle mit dem Herzen dabei sind" und der Verein ein abwechslungsreiches Kulturangebot habe. Stahlberg wird künftig von ihrer neu gewählten Stellvertreterin Heike Kiesmüller unterstützt, die das Amt von Sepp Müller übernahm.

Müller trat nicht mehr an, weil er als Musikschulleiter, Schlagzeuger und Kabarettist sehr stark eingebunden sei, sagt Stahlberg. Dem Verein bleibe er aber bei der Programmgestaltung weiterhin treu. Die Planungen für die Veranstaltungen ab September laufen auf Hochtouren, einige Änderungen stehen bereits fest: So wird der legendäre Leonhardi-Kleinkunstabend heuer an drei Abenden, am 2., 3, und 5. November, über die Bühne gehen. Denn die Erfahrungen aus dem Vorjahr hätten gezeigt: Zwei der kabarettistischen Leckerbissen sind immer noch zu wenig, um die stürmische Nachfrage zu decken. Im Februar ist ein Wochenend-Special unter dem Motto "Local Heroes" mit Künstlern aus der Region geplant. Genaues kann Stahlberg noch nicht sagen, Peter Spielbauer werde dabei sein, soviel stehe schon mal fest.

Eine Mischung aus Musik, Kabarett, Theater, Poetry-Slams und Lesungen mit bekannten und weniger bekannten Namen, das ist das Rezept des Lust-Teams. Einige Highlights der kommenden Saison verrät Stahlberg: Der bairische Liedermacher Alfred Hasenknopf wird in die Madlschule kommen, der Bairisch-Diatonische Jodelwahnsinn, Maxi Pongratz, Sebastian Schwarzenberger, "Zweckinger", D' Housemusi. Auch der Lust-Fasching soll eine zweite Chance bekommen. Im vorigen Jahr wurde die einst legendäre Sause wiederbelebt - lustig sei der Abend gewesen, aber nicht ganz so narrisch voll, wie sich das das Lust-Team gewünscht hätte.

Feste Bestandteile bleiben die wöchentliche Improtheatergruppe, Lachyoga und die Aktmalgruppe, die im kommenden Jahr ihren 20. Geburtstag feiert. Auch bei der "Nacht der blauen Wunder" sei man selbstverständlich wieder dabei. Sie entwickle sich zu einem regelrechten "Publikumsmagnet" und sei ein guter Anlass für Lust-Neulinge, in der Madlschule vorbeizuschauen. Auch einen Stand am Weihnachtmarkt hat der Verein heuer erstmals, an dem Karten für Veranstaltungen verkauft werden.

Von den 67 Mitgliedern engagieren sich etwa ein Dutzend aktiv, sagt Stahlberg. Dass sich auch die Stadt einbringt, die dem Verein die Räume vermietet, lobt Stahlberg ausdrücklich. So wurden Treppenaufgang, Flur und Toilette gestrichen und ein Licht im Eingangsbereich installiert. Angedacht sind für heuer noch Erweiterungen bei der Technik und die Anschaffung eines E-Pianos.

Vergangenes Jahr erhielt der Verein 2000 Euro aus dem Kulturfonds des Landkreises. Mit diesen Mitteln sind eigene Investitionen möglich, wie im vergangenen Jahr die Anschaffung eines feuerfesten Bühnenvorhangs und ein neuer Belag für den Bühnenboden.

Informationen im Internet unter www.kulturverein-lust.de

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