In Bad Tölz:Mehr Standorte für ein neues Pflegeheim

Josefistift auf der Flinthöhe

Die Flinthöhe ist mit einer Fläche zwischen der General-Patton-Straße und der B 13 als ein möglicher Standort für ein neues Pflegeheim im Gespräch.

(Foto: Manfred Neubauer)

Tölzer Grüne starten auf ihrer Facebook-Seite einen Aufruf zum Josefistift. Wer eine geeignete Fläche für einen Neubau weiß, soll sich bis Ende August melden

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Stadt Bad Tölz sucht nach einem geeigneten Areal für ein Pflegeheim, das 120 Plätze - je 30 in vier Wohnsektoren - und acht Kurzzeitpflegeplätze beherbergen soll. Für einen Neubau liegen derzeit vier mögliche Standorte auf dem Tisch: das Gelände des bestehenden Alten- und Pflegeheims Josefistift an der Bahnhofstraße, das Jugendcafé an der Hindenburgstraße, das Grundstück an der Arzbacher Straße schräg gegenüber der Asklepios-Klinik, die Fläche auf der Flinthöhe zwischen der General-Patton-Straße und der Bundesstraße 13. Auf ihrer Facebook-Seite haben die Tölzer Grünen nun einen Aufruf gestartet, um weitere Varianten ins Spiel zu bringen. Unternehmen oder Privatleute - "jeder, der etwas Gescheites weiß, soll sich melden", sagt Franz Mayer-Schwendner, Fraktionssprecher im Stadtrat.

Der Appell bedeutet nicht, dass die Grünen die bislang genannten Standorte in Bausch und Bogen ablehnen. Im Gegenteil: Sie möchten, dass alle Alternativen analysiert werden. Auch solche, über die noch nicht gesprochen wurde. "Vielleicht kommt ja einer und hat ein Privatgrundstück, über diese Seite haben wir überhaupt noch nicht diskutiert", erklärt Mayer-Schwendner. Den Grünen geht es vor allem darum, dass erst einmal alle Vorschläge aufs Tapet kommen, ehe sie in die Prüfung gehen. Denn ansonsten befürchtet der Grünen-Fraktionschef im Stadtrat, dass die Stadtverwaltung alle Standorte gerade erst untersucht habe - "und dann kommt plötzlich einer, der noch einen besseren Standort weiß."

So viel Zeit hat man in Bad Tölz nicht mehr. Schon seit acht Jahren ist klar, dass das Josefistift, das 1752 gegründet wurde und seit 1964 in seiner jetzigen Form besteht, nicht mehr den 2011 verschärften Anforderungen des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes (AVPfleWoqG) genügt. Die Genehmigung des Landratsamtes gilt nur noch bis zum 31. August 2021. Danach dürfte das Heim zumindest teilweise geschlossen werden. Obwohl ein Umbau im Bestand - also auf dem Areal der Bahnhofstraße - vermutlich gut 26,3 Millionen Euro kosten würde und eine unzumutbare Belastung für die pflegebedürftigen Heimbewohner wäre, nahm der Stadtrat diese Option in seiner Sitzung im Juli nicht vom Tisch. Mayer-Schwendner hatte damals vorgeschlagen, erst eine Standortanalyse zu machen, ehe man über einen Abriss des Josefstifts entscheidet. Vielleicht ergebe sich ja wirklich die Lösung, ein Seniorenzentrum für rüstige Bewohner an der Bahnhofstraße zu bauen, ein Pflegeheim jedoch an einer anderen Stelle. "Denn für Menschen, die nicht mehr mobil sind, ist es nicht so entscheidend, ob das Heim an der alten Stelle bleibt." Denkbar wäre aber auch ein Platz, an dem sich Seniorenzentrum und Pflegeheim verbinden ließen. Dies hätte laut Mayer-Schwendner einen psychologischen Vorteil. Wenn jemand vom Seniorenzentrum in ein Pflegeheim an einem anderen Standort wechseln müsse, der wisse, "jetzt geht nichts mehr, jetzt geht es zum Sterben".

Wer einen neuen Platz für ein Pflegeheim nennen kann, soll sich bis Ende August melden. Allerdings nicht bei den Tölzer Grünen, sondern in der Stadtverwaltung im Rathaus.

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