An den grauenvollen Todesmarsch, auf den Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau noch in den letzten Tagen vor der Befreiung von der SS getrieben wurden, wird in Wolfratshausen seit Jahren erinnert. Bisher geschah dies am Mahnmal, das hier wie an allen Stationen des qualvollen Wegs bis Waakirchen steht. Nun haben sich drei Träger zusammengetan, um des Todesmarschs in neuer Form zu gedenken: Der Verein Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald, der Historische Verein Wolfratshausen und das Museum der Stadt Geretsried laden dazu am Sonntag 28. April, in den Erinnerungsort Badehaus am Waldramer Kolpingplatz ein.
Die Feier findet damit am Vortag des 74. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau statt. Sie beginnt um 19 Uhr mit einer historischen Einführung von Emanuel Rüff und einem Zeitzeugengespräch mit Otto-Ernst Holthaus, dem Gründer des Isar-Kaufhauses, der als 14-Jähriger sah, wie der Elendszug der Häftlinge an seinem Elternhaus vorbeigetrieben wurde. Außerdem wird eine filmische Collage von Sybille Krafft und Rüdiger Lorenz gezeigt. Die Musikschule Geretsried umrahmt den Abend. Im Badehaus ist das Originalmodell des Todesmarsch-Mahnmals des Pullacher Künstlers Hubertus von Pilgrim zu sehen. Dieses hat der frühere Gautinger Bürgermeister Ekkehard Knoblauch dem Verein als Dauerleihgabe überlassen. Knobloch war Initiator des Wegs der Mahnmale von Dachau bis Waakirchen. Der Eintritt ist frei, Spenden fürs Badehaus sind erbeten.