Süddeutsche Zeitung

Im Capitol Bad Tölz:Ein Prosit aufs Kino

Lesezeit: 2 min

Ben Brummer präsentiert seinen Film "Feierabendbier"

Von Lucie Strauhal, Bad Tölz

Mit einem Bier hat Regisseur Ben Brummer am Mittwoch sein Publikum im Capitol-Kino in Bad Tölz empfangen. Zu sehen gab es seinen ersten Kinofilm "Feierabendbier", eine etwas düstere Komödie über den Barkeeper Magnus, dessen geliebtes Auto gestohlen wird. Im kleinen Kinosaal "Stub'n" versammelten sich einige Zuschauer, um sich nach dem Film mit Ben Brummer auszutauschen. Das Publikum erwartet in dem seit Oktober laufenden Film eine Reihe von Charakteren, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Zwischen einem sexsüchtigen Kfz-Mechaniker (Johann Jürgens) und dessen One-Night-Stands, einem kuriosen Mystiker (Christian Tramitz) und einer pfiffigen Designerin (Julia Dietze) findet sich der etwas mürrische Magnus (Tilman Strauss) wieder. "Der Charakter spricht mir schon aus der Seele", sagt Regisseur Brummer. Die Hauptattraktion des Films sei für viele der Hubert-und-Staller-Darsteller Christian Tramitz. "Sechs Wochen nach der Übergabe des Drehbuchs ruft der Tramitz mich an und meint, total tolles Buch, und er macht natürlich mit." Den Hauptdarsteller Tilman Strauss habe er durch einen Nachwuchsfilm entdeckt. "Der war mir einfach sehr sympathisch", sagt der 38-jährige Regisseur.

Gedreht wurde der Film in München, da Brummer dort lebt, an der Filmhochschule München studiert und somit viele Kontakte hat. "Wir haben probiert, nicht so klar zuzuordnen, wo der Film spielt, wir wollten es möglichst urban zeigen, aber auch so ein bisschen im Eighties-Style." Mit einem Budget von 150 000 Euro und in nur 28 Tagen Drehzeit hatte es der junge Regisseur nicht leicht: "Die Dreharbeiten waren hart, es gab einige Überraschungsmomente und man schluckt dann viel runter." Es habe Situationen gegeben, in denen "etwas über mich hinweg passiert ist, obwohl es überhaupt nicht so geplant war". Brummer erzählt von einer Sexszene im Film, die ihn etwas überrumpelt habe. "Ich wollte einfach nur, dass es klar ist, dass die beiden was miteinander hatten, und fertig. Und plötzlich wurde das ein riesiges Projekt"sagt er lachend. In Hinblick auf die Musik habe er Glück gehabt. "Das kommt alles von Freunden und Bekannten." Positiv sei ihm der "wirklich grandiose Kameramann" in Erinnerung geblieben, der es geschafft habe, mit der geringen Summe an Geld derartige Aufnahmen zu kreieren. "Wir hatten nur einen kleinen Lieferwagen voll mit Licht, wobei man normalerweise drei beladene Lkw dabei hätte. "Doch Jakob Wiessner hat es geschafft, den Film so aussehen zu lassen, als hätten wir die benötigte Zeit gehabt."

Das Feedback sei bisher immer gut gewesen, jedoch bekämen es nur sehr wenige Leute mit, dass der Film überhaupt läuft. Gerade bei der Konkurrenz ließen sich die Menschen nur schwer in seinen Kinofilm locken.

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Quelle:
SZ vom 16.11.2018
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