Wirtschaft im Landkreis:Lust auf Ausbildung steigt

Wirtschaft im Landkreis: Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ist der beliebteste Lehrberuf in der Region.

Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ist der beliebteste Lehrberuf in der Region.

(Foto: Marijan Murat/dpa)

Dem demografischen Wandel zum Trotz verzeichnet die Industrie- und Handelskammer einen Zuwachs bei den geschlossenen Verträgen. Vor allem der Verkauf im Einzelhandel ist beliebt.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern hat bei Ausbildungsbetrieben im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Vorjahr 297 neue Ausbildungsverträge registriert. Das ist ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber 2021. "Bei Ausbildung und Fachkräftesicherung stehen in unseren Unternehmen alle Ampeln auf grün. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form von sinkenden Schülerzahlen unerbittlich zu", sagt Renate Waßmer, Vizepräsidentin der IHK München und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen. Waßmer betont: "Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe." Seit Jahren nehmen ihr zufolge in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf. "Um diesen Anteil zu halten, müssen wir Eltern, Schüler und Lehrer immer wieder auf die Vorzüge einer Ausbildung aufmerksam machen." Auf Platz eins bei den beliebtesten IHK-Berufen steht im Landkreis der Kaufmann im Einzelhandel mit 36 neuen Ausbildungsverträgen. Auf Platz zwei liegen die Industriemechaniker, danach folgen die Kaufleute für Büromanagement, die Verkäufer und die Industriekaufleute.

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Anzahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 238, ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr trotz der gleichzeitig steigenden Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen mitgezählt werden. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden oder mit der Ausbildung pausieren, fallen damit aus der Statistik. Laut Daten der Arbeitsagentur waren im Landkreis zu Ende September 2022 mehr als 200 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Diese Angabe bezieht sich auf den gesamten Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.

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