Ickinger Politik:Kanal unter Staatsstraße

Gemeinde will sich an Entwässerungsarbeiten in Dorfen beteiligen

Mit vereinten Kräften soll es gelingen, in einem Teil von Icking zumindest vorerst dem Regenwasser Herr zu werden: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Ingenieurleistungen für die Beantragung einer wasserrechtlichen Erlaubnis vergeben. Die Gemeinde rechnet mit etwa 50 000 Euro, die dafür fällig werden. Sollte es dann tatsächlich eine solche Genehmigung geben, kann sich die Kommune an einem großen Sanierungsprojekt des Staatlichen Bauamtes beteiligen, das Straßen und Entwässerung im Ortsteil Dorfen signifikant verbessern soll.

Die Isartalkommune leidet schon lange unter den Folgen von Starkregen. Das Wasser fließt dann, begünstigt durch die Hanglage, über Grundstücke und Straßen ab. Mit dem Effekt, dass das Wasser binnen Minuten Bäche bildet, die alles überfluten. Ein Regenwasserkanal, der im Raum steht, würde die Kommune allerdings einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten. Wiederholt gab es deshalb schon Anläufe, andere Lösungen zu finden - was im Dorfener Fall nun konkret wird. Das Staatliche Bauamt plant Reithmann zufolge, die B 11 selbst und die Entwässerung dieser Straße zwischen Wolfratshausen und Dorfen zu erneuern. Auch die Ortsdurchfahrt Dorfen - die Staatsstraße 2070 oder auch Starnberger Straße - werde in Zuge des Vorhabens neu hergestellt, inklusive Straßenentwässerung. Die Attenhauser und Meilenberger Straße, zwei Hauptadern des Ortsteils, die von der Staatsstraße 2070 abzweigen, hängen derzeit teilweise an der vorhandenen Kanalisation des Bauamtes. Wenn nun das Bauamt den Kanal unter der St 2070 erneuert, entfällt der Anschluss der beiden Straßen. Die alten Anlagen gingen an die Gemeinde. Betrieb und Unterhalt der alten Anlagen stellen jedoch keine zukunftsfähige Lösung für die Gemeinde dar. Die Idee: Icking übernimmt den Bau des Kanals unter der Staatsstraße, mit einer Kostenbeteiligung durch das Bauamt, das auch den Abbau der alten Straße und den Aufbau der neuen übernimmt.

Das Bauamt trennt dazu sein Vorhaben: in den Abschnitt die Serpentinen entlang abwärts und in den Abschnitt oberhalb der Serpentinen, also Dorfen. Das Bauamt habe bereits eine wasserrechtliche Genehmigung, um das Versickerungswasser - nach Drosselung und Filtrierung - in die Loisach zu leiten, so Reithmann. Wenn Icking nun ebenfalls eine solche Genehmigung erhält, ließe sich zusammenarbeiten. Zeitlich sei man "nicht getrieben", so die Bürgermeisterin. Da aber heuer auch ein Gesamt-Kanalkataster erfasst werden soll, sei es sinnvoll, auf die Daten des Ingenieurbüros zurückgreifen zu können. "Ich rechne so mit einem halben, dreiviertel Jahr, bis die Daten vorliegen."

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